Düsseldorf. . Hochzeitstrubel mitten auf der Straße mit Schüssen, Feuerwerk und Auto-Blockaden: In zwei Monaten musste die Polizei fast 130 Mal eingreifen.

So genannte Chaos-Hochzeiten auf Autobahnen und Straßen Nordrhein-Westfalens haben in den vergangenen zwei Monaten 129 Mal die Polizei ausrücken lassen. Das teilte das Landesinnenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit. Die meisten Einsatze wegen eskalierter Feierlichkeiten habe es an den Wochenenden und im Ruhrgebiet gegeben.

Weniger Vorfälle im Fastenmonat Ramadan

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Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer regten sich nicht nur über Autokorsos auf, sondern meldeten der Polizei auch 36 Schüsse. Davon seien letztlich aber nur 14 nachweisbar gewesen - etwa durch aufgefundene Waffen oder Munition, erklärte eine Sprecherin. Zudem sei von Hochzeitsgesellschaften zur Feier des Tages in 18 Fällen Pyrotechnik auf den Straßen abgebrannt worden.

Eskalierte Feiern vor allem türkischer Hochzeitsgesellschaften hatten in den vergangenen Wochen mehrfach für Aufsehen gesorgt. Zwölf Mal spielte sich das Spektakel sogar auf Autobahnen ab. Während des Fastenmonats Ramadan hat die Polizei zuletzt eine leichte Beruhigung der Lage konstatiert.

Reul: Straßenverkehrsordnung gilt für jeden

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„Auf Autobahnen wird gefahren, nicht gefeiert“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). „Wer meint, er könne das ignorieren oder müsse mit Schusswaffen rumballern, der bekommt es mit der Polizei zu tun und kann sogar seinen Führerschein verlieren.»“ Schließlich stelle sich dann die Frage, ob solche Leute überhaupt in der Lage seien, ein Fahrzeug zu führen. „Die Straßenverkehrsordnung gilt immer und für jeden - auch für Brautpaare und deren Gäste“, betonte der Innenminister. (dpa)