Düsseldorf. Die Lage in den Kreisen Gütersloh und Warendorf scheint sich leicht zu entspannen. Die Zahl der Infizierten sinkt.
Nach dem Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh gibt es erste Hoffnungszeichen, dass die Infektionen weitgehend auf Beschäftigte des Fleischerei-Konzerns Tönnies beschränkt bleiben. Bislang sind fast alle Ergebnisse bei Massentests für die Bevölkerung negativ ausgefallen.
Wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Donnerstag im Landtag sagte, sei unter bislang 2000 Getesteten nur ein Infizierter gefunden worden. Bis Sonntag will die Landesregierung klarer sehen, ob der Corona-Ausbruch in die Bevölkerung abseits der Schlachterei-Belegschaft übergesprungen ist. Bislang ist der regionale Lockdown für die Kreise Gütersloh und Warendorf zunächst nur bis kommenden Dienstag verhängt worden.
7 Tages-Inzidenz sinkt in Warendorf deutlich
Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) betätigte, dass die Zahl der Neuinfektionen inzwischen wieder stark rückläufig sei. Der Kreis Warendorf liegt mit 50,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage nur noch knapp über der 50er-Marke, die Bund und Länder als Grenzwert für wieder stärkere Einschränkungen des Alltagslebens vereinbart hatten.
Für die Bewohner der betroffenen westfälischen Kreise ist ein Unterschreiten dieses Grenzwerts wichtig, weil inzwischen sechs Bundesländer mit beliebten Feriengebieten daran Beherbergungsverbote geknüpft haben. Urlauber aus dieser Gegend müssen einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Wegen des großen Andrangs mussten in Gütersloh die Testkapazitäten am Donnerstag deutlich ausgeweitet werden. Pro Tag sollen jetzt 10 000 kostenfreie Tests möglich sein.
Liegt die Ursache in einem Gottesdienst?
Derweil versucht das RKI weiterhin, das Ausbruchsgeschehen in Westfalen zu rekonstruieren. Erste Infizierte bei Tönnies soll es nach Angaben des Gesundheitsministeriums Mitte Mai im Zusammenhang mit einer „kirchlichen Veranstaltung“ gegeben haben. „Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen diesem Ausbruchsgeschehen und dem aktuellen großen Ausbruch in Gütersloh“ sei damit ausdrücklich nicht hergestellt, erklärte ein Ministeriumssprecher.