Essen. NRW gibt im Schnitt 6400 Euro pro Jahr für jeden Schüler aus. Damit liegt das Land am Ende der Tabelle. VBE beklagt ungleiche Bildungschancen.
Nordrhein-Westfalen ist bundesweit das Schlusslicht bei den Ausgaben für Schülerinnen und Schüler. Während die öffentlichen Haushalte in Deutschland über alle Schularten hinweg durchschnittlich 7300 Euro für jeden Schüler ausgeben, sind es in NRW nur 6400 Euro. Das ergab eine aktuelle Analyse des Statistischen Bundesamtes zu den Bildungsausgaben der Länder im Jahr 2017.
Zwischen den Bundesländern zeigen sich dabei große Unterschiede. So investierten Hamburg und Berlin knapp 10.000 Euro pro Jahr in die Ausbildung der Schüler. Bayern folgt mit Ausgaben in Höhe von 8400 Euro. Auch Thüringen (8600 Euro) sowie Sachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils 7400 Euro) lagen teils deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
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Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) beklagte die unterschiedlichen Lebensverhältnisse. „Die Ausgaben steigen, aber wir betrachten mit Sorge, wie weit die Schere auseinander geht“, sagte VBE-Vorsitzender Udo Beckmann. „Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse wird immer mehr zum hohlen Versprechen.“ NRW sollte sich an den Stadtstaaten Berlin und Hamburg ein Vorbild nehmen. „Denn die Herausforderung, Bildungschancen vom sozio-ökonomischen Hintergrund abzulösen, besteht überall“, so Beckmann.
Die positive Nachricht der Analyse: Die Ausgaben stiegen 2017 gegenüber dem Vorjahr im bundesweiten Durchschnitt um 200 Euro pro Schüler. Der Löwenanteil, etwa 82 Prozent, entfiel dabei auf die Personalkosten – rund 6000 Euro je Schüler.
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Besonders gravierend sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern bei den Ausgaben für die Grundschüler. Durchschnittlich betrugen die Investitionen in die Bildungsanfänger 6400 pro Kopf. Hamburg ist auch hier Spitzenreiter mit Ausgaben in Höhe von 10.400 Euro, während NRW nur etwas mehr als die Hälfte, nämlich 5400 Euro für jeden Grundschüler ausgibt. Beckmann: „Die Bildungschancen eines Kindes dürfen nicht davon abhängen, in welchem Bundesland es zur Schule geht.“
Die Statistiker des Bundesamtes wiesen allerdings darauf hin, dass die unterschiedlichen Ausgaben auch auf verschiedene Bildungssysteme zurückzuführen seien, etwa was das Unterrichtsangebot, die Ganztagsbetreuung oder die Schüler-Lehrer-Relation angehe.