Düsseldorf. Eine Milliarde Euro stehen in NRW für die Digitalisierung der Schulen zur Verfügung. Abgerufen wurden bisher aber nur 750.000 Euro.

Um den „Digitalpakt“, der die Schulen fit machen soll für die Digitalisierung, haben Bund und Länder hart gerungen. Seit etwa einem halben Jahr gibt es diesen Pakt, doch die Schulträger tun sich offenbar noch schwer damit, Förderanträge für eine bessere schulische IT-Ausstattung zu stellen und auf das Geld zuzugreifen. Das NRW-Schulministerium bestätigte Berichte, dass bisher erst elf Anträge mit einem Fördervolumen von rund 750.000 Euro bewilligt wurden. NRW stehen aber mehr als eine Milliarde Euro aus dem Digitalpakt Schule zur Verfügung.

Das Ministerium ist dennoch zufrieden mit dem Start des Digitalpaktes. 70 Förderanträge seien seit Herbst eingegangen, erklärte ein Sprecher. Große Hindernisse bei der Antragstellung sieht die Landesregierung nicht. Den ersten Förderbescheid über 86.000 Euro erhielt Anfang Dezember die Stadt Höxter.

Gewerkschafterin Maike Finnern: „Die Offensive stockt, bevor es richtig losgeht“

Unzufrieden mit dem Stand der Umsetzung des Digitalpaktes ist die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern sagte auf Anfrage: „Die Digitaloffensive ist ins Stocken geraten, bevor es richtig los geht. Offensichtlich mangelt es an Personal bei den Schulträgern, um die Gelder abzurufen.“ Laut der Gewerkschaft soll das Antragsverfahren beim Bund „äußerst komplex“ sein. Manche Schulträger scheuten sich auch, das Geld abzurufen, weil sie Sorge hätten, keine Unterstützung durch Experten für den technischen Support zu bekommen. Finnern sagt aber auch, dass die Lage in anderen Bundesländern womöglich noch dürftiger sei als in NRW. (mk)