Düsseldorf. Zum ersten Mal liegt eine NRW-Jahresstatistik zu Straftaten mit Messern vor. 2019 wurden 6827 Fälle erfasst.

Die Landesregierung hat erstmals eine Jahres-Statistik zu Angriffen mit Messern veröffentlicht. Laut einem Bericht von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) für den Landtags-Innenausschuss wurden im Jahr 2019 insgesamt 6827 Messerstraftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Vergleichszahlen zu den Vorjahren gibt es nicht, weil Tatwaffen wie Messer und andere Stichwaffen erst seit einem Jahr in der Statistik erfasst werden. Im ersten Halbjahr 2019 wurden in NRW 2883 Straftaten mit Messern gezählt.

Im vergangenen Jahr wurden dem Bericht zufolge 6736 Tatverdächtige erfasst. Von ihnen besaßen 2645 nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Der Anteil der Zuwanderer – gemeint sind Nicht-EU-Staatsbürger mit und ohne Aufenthaltsberechtigung – unter den Verdächtigen ohne deutsche Staatsbürgerschaft liegt laut Innenminister Reul bei rund 40 Prozent. 436 Tatverdächtige haben einen türkischen Pass, 364 sind Syrer. Die AfD-Fraktion hatte den Bericht beantragt.

Die Polizei in NRW hat wiederholt vor einer Zunahme der Verbreitung von Stichwaffen unter jungen Männern und einer Häufung von Messer-Attacken gewarnt, statistisch war das aber bisher nicht nachzuweisen.