Düsseldorf. Der Linksschwenk der SPD ist vollzogen, die Rebellen von „SPD pur 2030“ lösen sich auf. Nun wollen sie Konservative in der SPD unterstützen.

Tim Kähler, bisher Sprecher der aufgelösten SPD-Initiative „SPD pur 2030“, empfiehlt Sozialdemokraten, die mit dem neuen Linkskurs der Partei hadern, künftig andere parteiinterne Zusammenschlüssen zu stärken. „Es ist nach dem Bundesparteitag nicht möglich, unsere Initiative aufrecht zu erhalten. Aber es gibt ja auch Zusammenschlüsse wie den ,Seeheimer Kreis’ oder die ,Netzwerker’ in der SPD“, sagte Kähler dieser Redaktion. Der Bürgermeister von Herford sagte außerdem, dass sich „SPDpur2030“ von Beginn an nur mit Blick auf den Bundesparteitag engagiert habe. Am Ende müssten auch die Mitglieder dieser Gruppe die Entscheidungen des Parteitags akzeptieren.

Linker als die Linken?

Die Initiative war im Sommer in NRW zunächst unter dem provozierenden Namen „Die wahre SPD“ als Reaktion auf den sich abzeichnenden neuen Linkskurs der SPD gegründet worden. Zu ihren Protagonisten zählten der frühere SPD-Landesvorsitzende Michael Groschek und zahlreiche Stadtspitzen, darunter Dinslakens Bürgermeister Michel Heidinger. Zu den Unterstützern gehörte auch der frühere SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel. Zur Begründung sagte er, die SPD sei linker geworden als die Linkspartei und ökologischer als die Grünen. Mit dem neuen Kurs „Rot pur“ der NRW-SPD unter dem Vorsitzenden Sebastian Hartmann konnten die Mitglieder der Gruppe ebenso wenig anfangen wie mit den Äußerungen des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert zur Verstaatlichung von Unternehmen. (mk)