Düsseldorf. 22 Millionen Euro aus Organisierter Kriminalität von Clans, Mafia und Rockern: Diese Summe hat die Polizei in NRW allein in 2018 sichergestellt.

Die Polizei hat in NRW im vergangenen Jahr Vermögen in Höhe von 21,7 Millionen Euro aus Organisierter Kriminalität sichergestellt. Das ist ein enormer Anstieg im Vergleich zu 2017 (4,6 Millionen Euro). Hintergrund waren unter anderem die Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung gegen Spielhallenbetreiber, bei denen alleine 10,2 Millionen Euro abgeschöpft wurden.

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Das Landeskriminalamt hat diese Zahlen jetzt in seinem neuen Lagebild „Organisierte Kriminalität“ veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Zahlen der „OK“-Verfahren (77) und Tatverdächtigen (1222) im Vergleich zu 2017 abgenommen haben.

Polizei ermittelt verdeckt gegen Clans und Rocker

Der registrierte kriminelle Profit nahm allerdings gewaltig zu: Von 26,5 Millionen Euro in 2017 versiebenfachte er sich auf 188,5 Millionen Euro in 2018. Der Sprung wurde vor allem durch ein Verfahren verursacht: Das Auffliegen einer Kokainschmuggelroute der italienischen Mafia. Sie soll für 120 Millionen Euro Kokain über NRW nach Großbritannien gebracht haben.

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In fast allen Verfahren setzte die Polizei laut LKA speziell ausgebildete Finanzermittler ein, um „illegal erlangte Vermögenswerte aufzuspüren und Geldwäschehandlungen zu erkennen.“ In 1136 Fällen wurden Telefone abgehört. In neun Verfahren kamen verdeckte Ermittler zum Einsatz.

Clans, Rocker, Mafia und Autoschieber

Bei Auseinandersetzungen in der Rocker-Szene seien im vergangenen Jahr eine Reihe von versuchten Tötungsverbrechen begangen worden. Im Visier der „OK“-Ermittler: Clans, Mitglieder der italienischen Mafia, Rocker und albanische Tätergruppen, aber auch lettische und litauische Autoschieberbanden.

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Als Organisierte Kriminalität definiert die Polizei die von „Gewinn- oder Machtbestreben bestimmte, planmäßige Begehung von Straftaten“, an denen mehrere Menschen „arbeitsteilig“ mitwirken und mit „gewerblichen oder geschäftsähnlichen Strukturen“ operieren.

Oberstaatsanwalt Stefan Müller erklärt jüngst im Interview mit dieser Zeitung, wie die Ermittler der Spur des Geldes zu Clan-Vermögen folgen. (dpa/red)

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