Düsseldorf. Mehr als 8000 Flüchtlinge wurden bisher von Hochschulen und Land dabei unterstützt, ein Studium zu beginnen. Das Programm wird nun ausgeweitet.
Mehr als 8000 Flüchtlinge wurden bisher von den Hochschulen und der Landesregierung dabei unterstützt, ein Studium in NRW zu beginnen. Möglich macht es das Programm „NRWege“, das die Landesregierung 2017 gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) startete. Das erfolgreiche Projekt soll nun ausgebaut werden, dafür stellt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft bis 2022 insgesamt 26 Millionen Euro zur Verfügung. Zukünftig ist es den Hochschulen auch möglich, leistungsstarke Geflüchtete direkt durch ein Stipendium zu unterstützen.
„Bildung ist ein zentraler Schlüssel für eine erfolgreiche Integration“, sagt NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). „Mit der besonderen Unterstützung für geflüchtete Studierende tragen die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen wesentlich dazu bei.“ Zugleich startet das Land das neue Programm „NRWege Leuchttürme“, mit dem die Hochschulen dabei unterstützt werden sollen, ihre internationale Ausrichtung zu stärken. Gefördert werden mit je 250.000 Euro Projekte, die geflüchtete Lehrkräfte auf einen Einsatz an deutschen Schulen vorbereiten oder geflüchtete Akademiker fit für den Arbeitsmarkt machen.
Bundesweit einzigartiges Programm
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Als bevölkerungsreichstes Bundesland hat NRW seit 2015 die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Es zeigte sich bald, dass viele von ihnen die Voraussetzungen mitbringen, ein Studium aufzunehmen oder hier fortzusetzen. Das damalige Wissenschaftsministerium der rot-grünen Vorgängerregierung legte daher mit dem DAAD ein in Deutschland einzigartiges Förderprogramm auf, dem sich 30 Hochschulen anschlossen. Gefördert werden nicht nur studienvorbereitende Maßnahmen wie Sprachkurse, sondern zudem der Ausbau von Beratungs- und Betreuungsangeboten an den Hochschulen durch zusätzliches Personal.
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Wie an der Uni Duisburg-Essen können sich an vielen Hochschulen der Region Flüchtlinge als Gasthörer einschreiben und Lehrveranstaltungen besuchen. Zudem werden studienvorbereitende Sprachkurse angeboten. Deutsch-Vorlesungen, interkulturelles Training, Exkursionen und kulturelle Veranstaltungen, Workshops zu Studienstrategien und akademischem Schreiben gehören zum Beispiel an der Ruhr-Uni Bochum zu den Angeboten für Geflüchtete.
Dankbar für die Unterstützung
Die Westfälische Hochschule in Gelsenkirchen bereitet mit ihrem Programm „International Talents“ besonders leistungsstarke Bewerber aus dem Ausland auf ein Studium vor. Speziell auf Flüchtlinge zugeschnittene sprachliche und fachliche Vorbereitungskurse gibt es auch an der Hochschule Ruhr West in Mülheim.
Viele der Geförderten sind dankbar für die Unterstützung. „Klar, es ist nicht einfach ein Studium zu absolvieren“, sagte stellvertretend für viele Kommilitonen Neama Loka aus Ägypten dem DAAD, die in Gelsenkirchen studiert. „Aber jeder Tag ist eine neue Chance das zu tun, was wir möchten.“