Essen. . Die Betriebsgesellschaft der Gartenschau IGA Ruhr 2027 kann mit 33 Millionen Euro Startkapital rechnen. Das Geld kommt vom RVR und drei Städten.

Die Internationale Gartenausstellung (IGA) soll eine Betriebsgesellschaft bekommen, die mehrheitlich vom Regionalverband Ruhr (RVR) sowie von den Städten Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen getragen wird. Mit einem Anteil von 13 Prozent ist auch die Bonner Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) mit im Boot. Von der DBG hatte der Regionalverband Ende 2016 den Zuschlag zur Durchführung der IGA im Jahr 2027 erhalten.

Wie aus einem entsprechenden Entwurfspapier der RVR-Gremien hervorgeht, soll der Regionalverband in der IGA-Projektgesellschaft mit einem Gesellschafteranteil von knapp 55 Prozent das Sagen haben, aber auch den Löwenanteil des finanziellen Risikos tragen. Von dem 33-Millionen-Euro-Etat der Gesellschaft übernimmt allein der RVR rund 21 Millionen. Die restlichen Mittel fließen aus Dortmund (5,4 Millionen), Duisburg (4,4 Millionen) und Gelsenkirchen (2,4 Millionen).

Prognosen gehen von 2,6 Millionen Besuchern aus

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In den drei genannten Städten sieht das Ausstellungskonzept großformatige „Zukunftsgärten“ vor, die auch über das IGA-Jahr 2027 hinaus Bestand haben sollen: der „Rheinpark“ in Duisburg, die „Zukunftsinsel Gelsenkirchen“ (Nordsternpark und Emscherinsel) sowie „Emscher Nordwärts“, ein fünf Kilometer langer Grünzug auf einem ehemaligen Industrieareal im Dortmunder Norden. Das Geld aus den Städten und aus dem Regionalverband soll in jährlichen Tranchen an die Projektgesellschaft überwiesen werden. Die Betriebskosten für die IGA hatte der RVR im Vorfeld auf insgesamt rund 85 Millionen Euro taxiert. Etwa 48 Millionen könnten aus Ticket-Einnahmen finanziert werden. Prognosen gehen dabei von etwa 2,6 Millionen IGA-Besuchern aus, laut einer Machbarkeitsstudie des RVR könnte die IGA aber sogar bis zu fünf Millionen Besucher anlocken. Der Erlös aus den Ticketverkäufen würde entsprechend steigen.

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Die Finanzierung war lange ein Knackpunkt der ehrgeizigen IGA-Pläne im Revier. Der RVR hatte stets auf einen Sonderzuschuss vom Land gepocht. Anders sei das Großereignis, das in seiner Dimension an die Kulturhauptstadt 2010 erinnert, nicht zu stemmen. Doch die schwarz-gelbe NRW-Landesregierung hatte sich lange gesträubt, Mittel über die gängigen Fördertöpfe hinaus zuzusagen. Im April zeichnete sich dann überraschend ein Einlenken des Landes ab. Laut der Beschlussvorlage für die Verbandsversammlung rechnet der RVR nun mit einer Finanzspritze des NRW-Umweltministeriums in Höhe von 25 Millionen Euro für Investitionen. Mit dem Geld sollen offenbar gezielt die drei Hauptstandorte der IGA in Dortmund, Gelsenkirchen und Duisburg gefördert werden.

50 Mitarbeiter und bis zu zwei Chefs

Ende Juni soll die RVR-Verbandsversammlung grünes Licht für die Gründung der Gesellschaft geben, die einen oder zwei Geschäftsführer erhalten soll. Eine Findungskommission soll sich auf die Suche nach geeigneten Kandidaten machen. Laut früheren Informationen soll die Gesellschaft im Endausbau rund 50 Mitarbeiter beschäftigen. Zum Vergleich: Die Ende 2011 wieder aufgelöste Ruhr 2010 GmbH hatte etwa 110 Mitarbeiter.