Essen. . Das Ruhrgebiet wird 2027 Ausrichter der Internationalen Gartenausstellung IGA. Das Ausstellungskonzept sieht drei Hauptstandorte vor.
Am Freitag legten sich der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) verbindlich auf die Durchführung des Großprojekts fest. Zeitgleich gab auch die Verbandsversammlung des RVR in Essen der IGA einstimmig grünes Licht. Damit ist der Weg frei für ein Vorhaben, das an Dimension und Tragweite für die Region mit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 verglichen werden kann.
Gartenschau soll zahlreiche Besucher anziehen
„Mit der IGA Metropole Ruhr 2027 werden wir gemeinsam mit dem Land NRW Investitionen in die Zukunft anstoßen, neue Arbeitsplätze schaffen und unser Image nachhaltig verbessern“, betonte RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. DBG-Chef Jochen Sandner lobte das „zeitgemäße Format“ der IGA Ruhrgebiet. Die Gartenschau werde zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland anziehen und den Tourismus an der Ruhr stärken.
IGA soll drei Hauptstandorte haben
Das Ausstellungskonzept sieht drei Hauptstandorte der IGA vor: der „Rheinpark“ in Duisburg, die „Zukunftsinsel Gelsenkirchen“ (Nordsternpark und Emscherinsel) sowie „Emscher Nordwärts“, ein fünf Kilometer langer Grünzug auf einem ehemaligen Industrieareal im Dortmunder Norden mit Museumsbahn, „Skywalk“ und Wohnen am Wasser.
Zudem sind weitere Sonderausstellungsbereiche geplant. Auf einer zweiten Ausstellungsebene „Unsere Gärten“ sollen regional relevante Parks und Gärten im Ruhrgebiet präsentiert und dafür aufgewertet werden, darunter Gruga-Park und Baldeney-Seeufer in Essen sowie bestehende Parks in Bochum.
Erhoffte Ticket-Einnahmen: 48 Millionen Euro
Auch interessant
Bisher haben 40 von 53 RVR-Kommunen insgesamt 200 Projekte angemeldet. Die dritte Ebene „Mein Garten“ soll bürgerschaftliches Engagement und die Identifikation mit der Region fördern. Vereine und Privatinitiativen sind hier gefragt. Die Betriebskosten für die IGA bezifferte der RVR auf rund 85 Millionen Euro. Etwa 48 Millionen sollen aus Ticket-Einnahmen finanziert werden.
Konservativ gerechnete Besucherprognosen gehen laut RVR von etwa 2,6 Millionen Besuchern aus, laut Machbarkeitsstudie könne die IGA aber durchaus bis zu fünf Millionen Besucher anlocken. Den verbleibenden Zuschussbedarf teilen sich RVR und Mitgliedskommunen im Zuge eines Ansparmodells. Getragen wird die IGA vom Regionalverband Ruhr, den Kommunen und Kreisen im Ruhrgebiet, der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, der Ruhr Tourismus GmbH sowie zahlreichen weiteren Institutionen wie Emschergenossenschaft, Landschaftsverbänden, Gartenbauverbänden, Landwirtschaftskammer und Kleingartenverbänden. Im kommenden Jahr soll eine IGA-Betreibergesellschaft unter Federführung des RVR gegründet werden.
Knackpunkt bleiben 85 Millionen Euro für Betrieb
85 Millionen Euro für den Betrieb Knackpunkt bleiben weiter die zwischen 160 und 200 Millionen Euro taxierten Investitionskosten für diese große Schwester der Bundesgartenschauen. Die Hoffnungen des RVR auf eine zusätzliche Förderspritze durch das Land haben sich bisher nicht erfüllt. Zwar befürwortet die schwarz-gelbe Landesregierung die IGA Ruhr grundsätzlich. Ministerpräsident Armin Laschet hatte sich mehrfach zur IGA als wichtiges Projekt für das Ruhrgebiet bekannt.
Mehr Geld als das aus bestehenden Fördertöpfen soll es allerdings nicht geben. Der RVR hofft dagegen auf zusätzliche Mittel in Höhe von zumindest sechs Millionen Euro. Das entspreche der Förderung einer Landesgartenschau. Vor allem dem „Zukunftspark“ in Gelsenkirchen sowie einigen kommunalen Projekten fehlt das Geld. Die Hauptstandorte Duisburg und Dortmund sind dagegen durchfinanziert.