Bottrop/Düsseldorf. . Am 2. November soll AfD-Rechtsaußen Björn Höcke in Bottrop sprechen. Im NRW-Landesvorstand ist darüber ein Lagerstreit offen entbrannt.
Um einen Auftritt des umstrittenen Thüringer AfD-Landeschefs Björn Höcke in Bottrop ist ein offener Richtungsstreit an der Spitze des NRW-Landesverbandes entbrannt. Helmut Seifen wirft seinem Co-Vorsitzenden Thomas Röckemann vor, dass er zulasten der Partei die Aktivitäten des rechten AfD-Flügels vorantreibe und den Landesvorstand nicht über den am 2. November in Bottrop geplanten Höcke-Auftritt informiert habe. Das geht aus einem über zweiseitigen internen Schreiben hervor, das dieser Redaktion vorliegt. Zuerst hatte der Stern darüber berichtet.
In dem Brief fordert Seifen, zweiter Vorstandssprecher der AfD, seinen Landesvorstand auf, die Bottroper Veranstaltung mit Höcke offen zu missbilligen und abzulehnen. Röckemann, der als Vertreter des rechten Parteiflügels gilt, solle gerügt werden. Er soll in Bottrop neben Höcke sprechen.
Bottroper AfD-Spitze boykottiert Veranstaltung
Die Veranstaltung hat der Münsteraner Bezirksverband organisiert. Die Spitze des Bottroper Kreisverbandes hat bereits angekündigt, die Veranstaltung zu boykottieren, um nicht in Höckes Nähe gerügt zu werden.
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Röckemann reagierte am Mittwoch verschnupft auf das öffentlich gewordene Schreiben. Es sei bedenklich, dass Seifen eher Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Hand reichen wolle als Björn Höcke, so der erste Vorstandssprecher der AfD.
Mit dem Vorgang tritt ein seit längerem schwelender Richtungsstreit in der NRW-AfD offen zutage. Der NRW-Landesverband hatte sich zuletzt bemüht, als bürgerlich-konservativ aufzutreten. Einige Mitglieder haben dennoch weiterhin Nähe zu rechten Gruppen gesucht.