Köln. . Erzbischof Woelki soll sich gegen die Berufung eines Professoren gestellt haben. Unterstützung gab es Berichten zufolge von ungewohnter Seite
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki soll „unter Umgehung geltenden Rechts“ im Jahr 2016 einen ihm nicht genehmen, aber schon ins Amt berufenen Theologieprofessor an der Uni Bonn verhindert haben. Er soll dafür laut „Kölner Stadtanzeiger“ sogar von der damaligen NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) unterstützt worden sein.
Wie die Zeitung berichtet, soll Woelki in diesem Fall aber gar kein Einspruchsrecht gehabt haben. Das stehe ihn nur dann zu, wenn er die Rechtgläubigkeit oder den Lebenswandel eines Kandidaten für eine Professur anzweifeln könne.
Woelki hatte beim Paderborner Priester Joachim Negel, der in Bonn auf einen Dogmatik-Lehrstuhl berufen worden war, aber an dessen „fachlicher Eignung“ gezweifelt. Theologen kritisieren dies als rechtswidrig. Ausgerechnet Svenja Schulze, die damals wohl einen guten Draht zum Erzbischof hatte, soll Woelkis Bedenken an die Uni weitergeleitet haben.
Negel musste die Professur in Bonn aufgeben und lehrt heute in der Schweiz. Svenja Schulze wurde nach der für Rot-Grün verlorenen Landtagswahl 2017 zunächst SPD-Generalsekretärin in Nordrhein-Westfalen und ist heute Bundesumweltministerin.