Berlin. Fast jeder zweite Deutsche unterstützt das umstrittene Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA. Nur 32 Prozent lehnen das Abkommen ab. Gegner des geplantes Vertragswerks glauben aber, dass die Zustimmung der Bevölkerung zuletzt gesunken ist.
Fast jeder zweite Deutsche unterstützt das umstrittene Handelsabkommen TTIP zwischen Europa und den USA. 48 Prozent der Befragten halten das geplante Abkommen für eine gute Sache. Dagegen sind 32 Prozent.
Das geht aus einer Emnid-Umfrage für die Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch hervor. Nur ein Viertel der Bürger fordert einen Abbruch der Verhandlungen mit Washington, die 2016 abgeschlossen werden sollen.
Vor allem Gutverdiener befürworten Abkommen
Die Einstellung zu TTIP hängt auch vom Einkommen ab. Wohlhabende Bürger, die im Monat netto über 3500 Euro verdienen, sind zu 61 Prozent für das Abkommen. Bei Geringverdienern mit weniger als 1000 Euro pro Monat sind es laut Emnid nur 37 Prozent.
Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode meinte aber, grundsätzlich sei die Zustimmung in der Bevölkerung zu TTIP in den vergangenen Monaten gesunken. "Es gibt in Deutschland keine Mehrheit für das TTIP-Abkommen", sagte Bode am Freitag "Spiegel Online".
Mit dem Handels- und Investitionsabkommen TTIP ("Transatlantic Trade and Investment Partnership") soll zwischen den USA und der Europäischen Union der größte Wirtschaftsraum der Welt entstehen - durch den Wegfall von Zöllen und Handelshemmnissen soll es viele neue Arbeitsplätze und mehr Wachstum geben. Kritiker warnen, hohe europäische Standards bei Umwelt- und Verbraucherschutz seien in Gefahr, weil die Politik die Interessen von Konzernen stärker im Blick habe. (dpa)