Düsseldorf. Der Innenminister ist zufrieden mit seinem Pilotprojekt: Seit dieser Saison schickt die Polizei deutlich weniger Einsatzkräfte zu Fußballspielen, die nicht als Risikospiele eingestuft werden. Jetzt zieht Ralf Jäger eine durchweg positive Zwischenbilanz. Doch die Gewerkschaft sieht das anders.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger hat die erste Phase des Pilotprojektes zur Optimierung der Polizeieinsätze im Fußball als Erfolg gewertet. "Bei den im Pilotprojekt erfassten Ligaspielen ist es uns gelungen, den Polizeieinsatz um rund 21 Prozent zu reduzieren", sagte der SPD-Politiker am Freitag in Düsseldorf.

Damit kommt Jäger zu einer gänzlich anderen Einschätzung als die Gewerkschaft der Polizei (GdP). "Das Projekt bringt uns keinen Schritt dem Ziel näher, endlich die Gewalttäter aus den Stadien und deren Umfeld fernzuhalten“, sagte GdP-Landesvorsitzender Arnold Plickert.

Jäger habe das Pilotprojekt auf Spiele beschränkt, bei denen es bereits in der Vergangenheit kaum Ausschreitungen gewalttätiger Fans gegeben habe, Risikospiele seien von vornherein ausgeklammert worden.

Risikospiele bleiben unangetastet

Je nach Analyse der Lage verzichtete die Polizei auf eine enge Begleitung der Fans auf dem Weg ins Stadion und verringerte die sichtbare Präsenz. Das Polizeiaufgebot von Risikospielen blieb unangetastet. Dies gilt auch für das Derby am Samstag zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund.

Weil in dieser Saison sechs NRW-Vereine in der Bundesliga spielen, hat sich die Zahl der Spiele um zehn Prozent erhöht. "Das darf nicht bedeuten, dass wir noch einmal zehn Prozent mehr Polizeibeamte einsetzen müssen", erklärte Jäger. Bereits jetzt benötige die NRW-Polizei rund 30 Prozent aller Einsatzzeiten für die Sicherheit bei Fußball-Spielen. (we, dpa)