Frankenthal/Berlin. Mit einer Dienstwagenaffäre können die Grünen derzeit im Bund nicht für Aufmerksamkeit sorgen - mangels Minister. Aber die Ex-Minister Renate Künast und Jürgen Trittin sind jetzt in eine Dienst-Fahrradaffäre verstrickt - behauptet zumindest ein Kreisverband in Rheinland-Pfalz.
Einen kleinen Part im Sommertheater - auch Grüne sollten da nicht außen vor bleiben. Das hat sich der Grünen-Kreisverband in Frankenthal bei Ludwigshafen gedacht - und die Dienstwagenaffäre von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in eine Ökopartei-Version umgemünzt: Demnach sind nun die Grünen Ex-Minister Renate Künast und Jürgen Trittin in eine Dienstfahrrad-Affäre verstrickt.
Unerlaubterweise per Dienstrad im Urlaub
Bei einem Urlaubs-Aufenthalt in Frankenthal bei Ludwigshafen, noch dazu "incognito", seien ihre Räder jüngst gestohlen worden, so hat es Diethelm Messinger, Vorsitzender des Grünen Kreisverbands in Frankenthal bei Ludwigshafen, am Mittwoch im Internet veröffentlicht. Und gleich einen Aufruf gestartet: "Grüne Diensträder verschwunden - wer kann helfen?" Als Belohnungen sind "eine Umweltprämie von jeweils 25 Euro" ausgesetzt.
"Stimmt natürlich alles nicht", stellte Messinger am Mittwoch auf Anfrage klar. Auch, dass Claudia Roth und Cem Özedir, "die grünen Chefs in Berlin" ob des Geschehens "getobt haben" sollen („Wer hat Euch erlaubt im Urlaub die Diensträder zu nutzen? – Wie stehen wir jetzt in der Öffentlichkeit da? – Seht wie es Ulla Schmidt ergangen ist“) ist Messingers Phantasie entsprungen.
"Eine kleine Werbeaktion", sollte der Aufruf sein, "für den wir extra vier Schrottfahrräder besorgt und grün umgestrichen haben". Die zwei Räder, die verschwunden sind, "tauchen aber bald wieder auf", verspricht Messinger. Mehr will er aber nicht verraten. Zumindest vor Ort in Frankenthal soll die Aktion der Partei noch ein bißchen Aufmerksamkeit verschaffen.