Berlin. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte, will die Bundesregierung die Kurden im Nordirak nicht nur mit Waffen beliefern, sondern sie auch an der Waffe ausbilden. Entsprechende Vorbereitungen werden derzeit in Deutschland getroffen.
Die Bundesregierung will nordirakische Kurden in Deutschland unter anderem an der tragbaren Panzerabwehrwaffe "Milan" ausbilden. Mit ihr können gepanzerte Fahrzeuge in fast zwei Kilometern Entfernung zerstört werden. Klar ist nun auch, bei welchen weiteren Waffen und Ausrüstungen, die an die Kurden gehen sollen, es eine Ausbildung gibt, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin weiter mitteilte. Dabei handelt es sich um Tanklastwagen, Feldküchenausstattung und gepanzerte Fahrzeuge. "Dafür wird in Deutschland eine Ausbildung vorbereitet", sagte er.
An diesem Donnerstag soll die erste Maschine mit deutscher Militärausrüstung für die nordirakischen Kurden starten. "Grundsätzlich gehen jetzt alle Flüge über Bagdad", sagte der Sprecher. "Dort gibt es eine kurze Zwischenlandung." Dann gehe es weiter nach Erbil, die Hauptstadt der kurdischen Autonomieregion im Nordirak. Dann würden die Waffen an die kurdische Peschmerga übergeben. Die Planungen für den ersten Flug waren allerdings am Mittwoch zunächst noch nicht abgeschlossen, wie der Sprecher sagte.
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Clearingstelle soll Lieferungen koordinieren
Zur Frage, an wen die Waffen konkret gegeben werden, sagte der Sprecher: "Wir sind hier in enger Abstimmung mit der irakischen Zentralregierung und der kurdischen Autonomieregierung." Zudem solle es eine Kontrolle über den Endverbleib geben. International würden die Waffenlieferungen durch eine Clearingstelle koordiniert, bei der die USA führend seien. "Alle Anfragen laufen da auf." (dpa)