London. Westliche Experten werfen Katar schon seit Jahren vor, radikale sunnitische Islamisten-Gruppen zu unterstützen. Seit Kurzem kursiert auch der Verdacht, das Emirat finanziere die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Nun geht der Außenminister des Golf-Emirats in die Offensive.
Katars Außenminister Chalid Al-Attija hat den Vorwurf zurückgewiesen, das Golfemirat finanziere die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Katar unterstütze in keinerlei Form extremistische Gruppen, teilte Al-Attija am Samstag in London mit. Entsprechende Kommentatoren seien "schlecht informiert". Katar sei von den Ansichten, gewaltsamen Methoden und Zielen der Extremisten abgestoßen, sagte er.
Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) hatte das Golfemirat vor einigen Tagen in einem ZDF-Interview in Zusammenhang mit der Finanzierung der IS-Extremisten im Irak und in Syrien gebracht. Katar reagierte empört auf die Vorwürfe. Eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums sagte, Müller habe sich in dem Interview nicht auf eigene Informationen über Katar, sondern auf Presseberichte bezogen.
Außenminister verurteilt Taten der IS-Extremisten
Al-Attija verurteilte den "barbarischen Mord" der Terrorgruppe an dem US-Journalisten James Foley und den blutigen Angriff auf eine sunnitische Moschee im Irak mit mehr als 70 Toten. Um die Gewalt im Irak und in Syrien zu beenden, sei entschlossenes gemeinsames Handeln notwendig, erklärte er. Den extremistischen Gruppen in der Region müsse der Geldhahn abgedreht werden.
Westliche Experten kritisieren seit Jahren, das Golfemirat Katar unterstütze radikale sunnitische Islamisten-Gruppen. Die Golfmonarchie ist an zahlreichen westlichen Konzernen beteiligt. (dpa)