Riga. Als die NSA-Spionage bekannt wurde, sagte Angela Merkel, dergleichen gehe unter Freunden gar nicht. Jetzt zeigte sich, dass der Bundesnachrichtendienst ebenfalls unter Freunden spioniert hat. Die erste Stellungnahme der Kanzlerin dazu lässt erkennen, dass ihr der Zusammenhang nicht peinlich ist.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts mutmaßlicher Aktionen des Bundesnachrichtendienstes (BND) gegen Verbündete ihre frühere Aussage verteidigt, dass sich Freunde nicht ausspähen sollten. Ihr Satz sei "in einem erkennbaren Kontext" gefallen, sagte sie am Montag bei einer Pressekonferenz mit Lettlands Ministerpräsidentin Laimdota Straujuma in Riga. "Es ging um die Vereinigten Staaten von Amerika."

Im Herbst vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass die USA das Mobiltelefon von Angela Merkel abgehört ahtten. Am 24. Oktober 2013 sagte sie vor Journalisten in Brüssel: "Ausspähen unter Freunden - das geht gar nicht."

Zu Medienberichten, dass der BND seit Jahren den Nato-Partner Türkei überwache, äußerte sich die Kanzlerin am Montag nicht. Soweit dies notwendig sei, würden dem Parlamentarischen Kontrollgremium weitere Informationen gegeben. (dpa)