Essen. Der NRW-Innenminister will zukünftig mit reduziertem Polizeiaufgebot bei Fußballspielen arbeiten: An Rhein und Ruhr wird Polizei nicht mehr bei allen Spielen dabei sein.

Innenminister Jäger hat mit seinem „Fußball-Erlass“ die Szene kräftig aufgewirbelt. Mit seinem Pilotprojekt betreibt der oberste Polizeichef ein riskantes Spiel.

Wer übernimmt die Verantwortung, wenn es zu Ausschreitungen kommt, weil die Einsatzführung Fangruppen falsch eingeschätzt hat? Für die Sicherheit im öffentlichen Raum ist die Polizei zuständig: Die Beamten müssen Präsenz zeigen, dürfen sich nicht in Hinterhöfe zurückziehen.

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Der Schutz der Spiele kostet viel Geld. Für Ordnung und Sicherheit auf privatem Gelände muss der Veranstalter sorgen. Nicht nur in England zahlen die Klubs für den Schutz im Stadion.

Vereine müssen auch in Sicherheit investieren

Fußballvereine, die Millionen bewegen, dürfen nicht nur in Kickerbeine investieren, sondern sollten sich auch an Kosten für die Polizeibegleitung der Fans vom Bahnhof zum Stadion beteiligen. Der Steuerzahler kann die Last nicht länger allein tragen.

Brot und Spiele – Minister Jäger fürchtet, dass die stärkere Kostenbeteiligung der Vereine politisch nicht durchsetzbar ist. Die Alternative, den Kräfteeinsatz der Polizei zu reduzieren, führt aber in die Irre. Schwindet das Sicherheitsgefühl der überwiegend friedlichen Fans, trifft dies die ganze Bundesliga.