Jerusalem. . Drei Israelis sind in Jerusalem des brutalen Mordes an einem palästinensischen Teenager angeklagt. Der 16-Jährige war bei lebendigem Leibe verbrannt worden — vermutlich aus Rache. Zwei der Angeklagten sollen auch versucht haben, einen Siebenjährigen zu entführen.

Zwei Wochen nach dem brutalen Mord an einem 16-jährigen Palästinenser sind drei jüdische Tatverdächtige angeklagt worden. Laut einer Mitteilung des israelischen Justizministeriums vom Donnerstag handelt es sich um einen 29-Jährigen aus einer Siedlung im Westjordanland und zwei 16-jährige Religionsschüler aus Jerusalem und Beit Schemesch. Zwei der Angeklagten würden wegen einer psychischen Störung behandelt, hieß es in der Anklageschrift. Der palästinensische Teenager Mohammed Abu Chedair soll bei lebendigem Leib verbrannt worden sein.

Der Rechtsberater der israelischen Regierung äußerte tiefes Bedauern über diese grausame Tat, die der menschlichen Moral widerspreche. Die israelischen Behörden würden alles unternehmen, um entschlossen gegen Kriminalität vorzugehen, die auf Hass und Rassismus basiere.

Der 16-jährige Palästinenser war Anfang Juli in einem Wald bei Jerusalem tot aufgefunden worden. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Racheakt für die Ermordung dreier israelischer Jugendlicher aus. Die Morde hatten zur jüngsten Eskalation der Gewalt im Nahen Osten beigetragen.

Zwei der Angeklagten wird außerdem eine versuchte Entführung vorgeworfen. Sie hätten am Vortag des Mordes versucht, einen siebenjährigen Palästinenser zu verschleppen. (dpa)