Gaza/Tel Aviv. Die vereinbarte, fünfstündige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ist gescheitert. Bereits nach zwei Stunden detonierten Granaten im israelischen Grenzgebiet, meldete die israelische Polizei. Die Vereinten Nationen hatten die Waffenruhe aus humanitären Gründen vorgeschlagen.
Militante Palästinenser haben am Donnerstag eine befristete Waffenruhe mit Israel gebrochen. Drei aus dem Gazastreifen abgefeuerte Mörsergranaten seien im israelischen Grenzgebiet eingeschlagen, bestätigte eine Armeesprecherin in Tel Aviv entsprechende Medienberichte. Es habe weder Opfer noch Sachschaden gegeben.
Israel und die im Gazastreifen herrschende Hamas hatten zuvor einer fünfstündigen Waffenruhe beginnend ab Donnerstag 9 Uhr zugestimmt. Die Vereinten Nationen hatten diese aus humanitären Gründen vorgeschlagen. Israel hatte gedroht, es werde im Fall von Angriffen aus dem Gazastreifen während der Feuerpause hart zurückschlagen.
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Israels Armee hat nach eigenen Angaben kurz vor der befristeten Waffenruhe einen größeren Anschlag an der Grenze zum Gazastreifen verhindert. 13 schwer bewaffnete Palästinenser seien durch einen Tunnel etwa 250 Meter weit nach Israel vorgedrungen, sagte Armeesprecher Peter Lerner am Donnerstag. Die israelische Luftwaffe habe angegriffen und damit eine mögliche Attacke auf den nahe gelegenen Kibbuz Sufa verhindert.
227 Palästinenser getötet
Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist inzwischen auf 227 gestiegen. 1685 weitere Menschen wurden verletzt, wie der Sprecher der örtlichen Rettungsdienste am Donnerstagmorgen mitteilte. Auf israelischer Seite wurde bislang ein Mensch bei einem Angriff mit Mörsergranaten aus dem Gazastreifen getötet.
Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete am Donnerstag, israelische Gesandte hätten in Kairo indirekte Gespräche mit der Hamas über eine längerfristige Waffenruhe geführt. (dpa)