Berlin. Geht es nach SPD-Politikern, dann sollen die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag künftig in einen Fonds zur Tilgung der Länderschulden fließen. Das schlägt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke für die Zeit nach dem Auslaufen des Solidarpakts 2019 vor. Die CSU kündigt Widerstand an.

Die milliardenschweren Steuereinnahmen aus dem Solidaritätszuschlag sollen nach dem Willen von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke künftig in einen Fonds zur Tilgung der Länderschulden fließen. Dieses Modell finde er "durchaus überzeugend", sagte der SPD-Politiker der "Welt" (Dienstag).

Widerspruch kommt aber aus Bayern: Der "Soli" sei "kein Selbstbedienungsladen" für SPD-Länder, sagte Finanzminister Markus Söder (CSU) dem Blatt. "Er sollte stattdessen zur Hälfte für Steuerentlastungen und zur anderen Hälfe für einen bundesweiten Infrastrukturfonds reserviert werden."

Fonds zur Schuldentilgung eine von zwei Alternativen

Der Chef der SPD im Bundestag, Thomas Oppermann, sagte, der Zuschlag auf die Einkommensteuer könne nicht ohne weiteres wegfallen und verwies auf die "riesige Schuldenlast" in Deutschland. In seiner Fraktion würden zwei Modelle diskutiert, nämlich die Einarbeitung des "Soli" in die Einkommensteuer und die Bildung eines Schuldentilgungsfonds.

Die Länder pochen schon länger auf eine Beteiligung an den jährlich etwa 14 Milliarden Euro Einnahmen aus dem "Soli", die bisher allein dem Bund zustehen. 2019 läuft der Solidarpakt zum Aufbau der neuen Bundesländer aus. Dann soll auch die ursprünglich zum Aufbau im Osten erhobene, heute aber nicht mehr zweckgebundene Steuer in die Bund-Länder-Finanzbeziehungen eingebunden werden. (dpa)