Washington. Die CIA selbst spricht von “harschen Verhörmethoden“, Menschenrechtler nennen das Folter. Jetzt gibt es Hinweise, dass die brutalen Verhöre, bei denen zum Beispiel das so genannte “Waterboarding“ zum Einsatz kommt, nicht einmal zu besonderen Erkenntnissen geführt haben.

Der US-Geheimdienst CIA hat nach einem Untersuchungsbericht eines Senatsausschusses jahrelang die Brutalität seines umstrittenen Verhörprogramms verschleiert. Zudem habe die CIA die Bedeutung der verhörten mutmaßlichen Terroristen und potenziellen Verschwörern bewusst überbewertet, berichtete die "Washington Post" (Dienstag) unter Berufung auf Regierungsvertreter.

Außerdem habe der Geheimdienst behauptet, er habe mit Hilfe der weltweit kritisierten harten Verhörmethoden wichtige Informationen erhalten. "War das wirklich wahr? Die Antwort ist nein", zitiert das Blatt einen Regierungsbeamten. In Wahrheit habe die CIA bereits vorher über diese Erkenntnisse verfügt, hieß es unter Verweis auf den bisher unveröffentlichten 6300 Seiten langen Bericht.

Geheime CIA-Gefängnisse

Es geht dabei um Verhörmethoden in ehemaligen geheimen CIA-Gefängnissen, etwa das "Waterboarding", bei dem Ertränken simuliert wird. Die CIA nennt das "harsche Verhörmethoden", Kritiker sprechen von Folter. Die Methoden waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angewendet worden, geheime Gefängnisse soll es unter anderem in Afghanistan, Ägypten und Polen gegeben haben. (dpa)