Nach dreieinhalb Jahren steht die Loveparade-Anklage
•
Lesezeit: 1 Minute
Duisburg. . Der frühere Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland und auch der Lopavent-Geschäftsführer Rainer Schaller bleiben von der Staatsanwaltschaft unbehelligt. Doch gegen den Baudezernenten, fünf Mitarbeitern des Bauamtes und vier Lopavent-Angestellten kommt es dreieinhalb Jahre nach der Loveparade-Katastrophe zur Anklage.
Dreieinhalb Jahre nach der Katastrophe auf der Loveparade wird die Staatsanwaltschaft Duisburg nun die Anklage erheben. Dabei hat sich der Kreis der ursprünglich 16 Beklagten offenbar auf zehn Angeklagte reduziert. Vielen der Hauptverantwortlichen der Loveparade konnte offenbar keine strafrechtliche Verantwortung nachgewiesen werden.
Der Fokus der Staatsanwaltschaft scheint sich auf den ehemaligen Duisburger Baudezernenten Jürgen Dressler sowie fünf Mitarbeiter des Bauamtes und vier Angestellte des Veranstalters Lopavent zu richten. Sie hatten die Veranstaltung und ihr Sicherheitskonzept genehmigt.
Die genauen Tatvorwürfe wird die Staatsanwaltschaft Duisburg heute Vormittag auf einer Pressekonferenz vorstellen. Laut Spiegel soll auch der Crowdmanager der Loveparade Carsten W. (43) nicht angeklagt werden.
Über W. heißt es, er sei nicht nur maßgeblich am Sicherheitskonzept der Veranstaltung beteiligt gewesen, sondern soll am Tag der Party selbst die Eingangsschleusen vor dem Tunnel per Video überwacht haben.
21 Tote, 500 Verletzte
Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 waren durch eine Massenpanik 21 junge Leute gestorben. Sie waren erdrückt oder zu Tode getreten worden. Über 500 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Der Tunnel und die Rampe, die zum Veranstaltungsgelände geführt hatten, gelten als viel zu schmal. Ein im Auftrag der Staatsanwaltschaft erstelltes Gutachten des britischen Panikforschers Prof. Keith Stills bestätigt, dass die Katastrophe vorhersehbar war.
Chronik einer Katastrophe
1/29
Duisburgs früherer Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) und Lopavent-Geschäftsführer Rainer Schaller waren schon früh aus dem Kreis der Beschuldigten ausgeschieden. Bei beiden sei nicht erkennbar, dass sie an Planung und Genehmigung des Raver-Events konkret beteiligt gewesen seien.
Nun scheint sich zu bestätigen, dass auch der städtische Koordinator der Loveparade, Duisburgs Sicherheits-Dezernent Wolfgang Rabe, nicht angeklagt werden soll.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.