Erfurt. Udo W. war bislang Abteilungsleiter im Agrarministerium von Thüringen. Dann tauchte ein Bild auf, dass W. in Afrika zeigt. Vor einem Elefanten, den er selbst erlegt hat. Jetzt hat der zuständige Minister reagiert: W. wurde von seiner Funktion entbunden und muss das Ministerium verlassen.

Nach einer umstrittenen Elefantenjagd in Botswana ist der Zentralabteilungsleiter des Thüringer Agrarministeriums, Udo Wedekind, gestern abgesetzt wurden. Minister Jürgen Reinholz (CDU) habe den Abteilungsleiter von seiner Funktion entbunden und ihm eine Tätigkeit außerhalb des Ministeriums zugewiesen, teilte das Ministerium mit.

Damit reagierte Reinholz auch auf die Forderungen des Fraktionschef der Linken im Landtag, Bodo Ramelow. Der hatte vorher erklärt, es sei weder einem aktiven Tierschützer noch einem engagierten Jäger zuzumuten, auf einen solchen Beamten in dem Ministerium zu stoßen, in dem die Aufsicht über all diese einschlägigen Gesetze und Verordnungen geführt wird.

Nicht alles, was legal ist, ist auch legitim

"Der Abteilungsleiter hat dem Ministerium und dem Ansehen des Amtes schweren Schaden zugefügt" sagte Ramelow. Entweder der Minister handele zügig oder er fordere die Ministerpräsidentin auf, in diesem Ministerium für Ordnung zu sorgen, hatte Ramelow angekündigt. "Protzen und Prahlen mit Großwild-Trophäen ist jedenfalls im Thüringer Ministerium für Artenschutz ein Supergau", sagte Ramelow.

Mit seiner Elefantenjagd habe der Beamte dem Ministerium sicherlich keinen Gefallen getan, sagte der Sprecher des Naturschutzbundes WWF Deutschland, Jörg Ehlers. Nicht alles, was legal sei, sei auch legitim. "Damit hat man der Glaubwürdigkeit des Ministeriums einen Schaden zugefügt", sagte Ehlers.