Grenoble. . Michael Schumachers Managerin bestätigte, dass die Ärzte begonnen haben, ihn aus dem Koma zu holen. Wenn die Schädigungen auch die Sprachregion im Gehirn miteinbeziehen, kann es sein, dass er das Sprechen neu lernen muss. Schumachers Sportlichkeit könne sich aber positiv auswirken, sagt sein Arzt.

Zunächst waren es Spekulationen, doch am Donnerstagbestätigte Schumachers Managerin Sabine Kehm, dass die Ärzte damit begonnen haben, den siebenfachen Formel-1-Weltmeister aus dem künstlichen Koma zu holen.

Ursprünglich sei geplant gewesen, dies erst bekanntzugeben, „wenn sich dieser Prozess konsolidiert hat“, erklärte sie nun. Über „Zwischenschritte“ bei diesem Prozess „werden wir keine Auskunft geben“, hieß es. Sie fügte hinzu, dass die Familie von Schumacher „erneut um Respekt für ihre Privatsphäre“ bitte und darum, das Arztgeheimnis zu wahren und die behandelnden Ärzte nicht zu stören. Zugleich bedanke sich die Familie noch einmal für die weltweite Anteilnahme.

Meist keine Erinnerung an die Aufwachphase

Von der Aufwachphase würden Koma-Patienten nichts mitbekommen, erklärte der ärztliche Direktor des Uniklinikums Freiburg, Joseph Zentner. „Auch nach vielen Wochen und Monaten können sie sich an diese Zeit in aller Regel nicht mehr erinnern. Das bleibt nicht im Gedächtnis haften“, sagte er.

Zudem müsse er nicht unbedingt das Sprechen neu erlernen. „Wenn die Sprachregion im Gehirn nicht geschädigt ist, kommt das Reden automatisch wieder, wenn die Medikamente abgeklungen sind. Da muss man nur die entsprechende Zeit warten. Wenn die Schädigungen auch die Sprachregion miteinbeziehen, kann es sein, dass er das Sprechen wieder lernen muss.“

Schumacher könnte von seiner Sportlichkeit profitieren

Dass Schumacher davon profitieren könnte, dass er in seiner Karriere stets Inbegriff des durchtrainierten Athleten war, hatte bereits sein langjähriger Arzt Gérard Saillant nach der Einlieferung ins Universitätskrankenhaus von Grenoble zu verstehen gegeben. „Ein 70-Jähriger steckt so einen Unfall weniger weg als einer mit 45 Jahren. Oder ein Mann mit 45 Jahren, der weniger sportlich und in perfekter Kondition ist wie Michael Schumacher“, hatte er betont.