Brüssel. Die EU entsendet eine Militärmission in die Zentralafrikanische Republik. Rund 500 Soldaten sollen die französischen und afrikanischen Soldaten vor Ort unterstützen. Das haben die EU-Außenminister in Brüssel beschlossen. Deutschland wird die Mission voraussichtlich mit Lufttransporten unterstützen.
Die Europäische Union entsendet eine EU-Militärmission in die in Chaos und Gewalt versinkende Zentralafrikanische Republik. Das beschlossen die EU-Außenminister am Montag in Brüssel, wie EU-Diplomaten sagten. Die vermutlich rund 500 Soldaten umfassende EU-Truppe soll französische und afrikanische Soldaten unterstützen, die bereits vor Ort im Einsatz sind. Befürchtet werden in dem Land Massaker zwischen Muslimen und Christen, hunderttausende Menschen sind auf der Flucht.
Deutschland wird die EU-Mission voraussichtlich nicht mit Soldaten, aber mit Lufttransporten unterstützen. Nach dem politischen Grundsatzbeschluss folgt nun die militärische Planung für den Einsatz, um die Beiträge der einzelnen EU-Staaten sowie Größe und Aufgaben der Truppe festzulegen. Ein UN-Mandat ist noch erforderlich, die Mission soll in einigen Wochen beginnen. Erwartet wird, dass sich der Einsatz auf die Hauptstadt Bangui und die Sicherung des dortigen Flughafens konzentriert.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach in Brüssel von einer "europäischen Überbrückungsmission". EU-Diplomaten zufolge soll die EU-Truppe solange im Einsatz sein, bis die afrikanische Eingreiftruppe MISCA die geplante Truppenstärke von 6000 Mann erreicht hat oder eine UN-Friedensmission nach Zentralafrika geschickt wird. (afp)