Washington. Russland hat einen kritischen US-Journalisten ausgewiesen. David Satter hatte für renommierte Zeitungen gearbeitet und zuletzt über den Kampf der Opposition in der Ukraine berichtet. Der russische Sicherheitsdienst teilte ihm nun mit, seine Anwesenheit in Moskau sei “nicht erwünscht“.
Der US-Journalist und bekannte Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, David Satter, ist nach eigenen Angaben aus Russland ausgewiesen worden. Der Berater des US-Rundfunksenders Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) schrieb am Montag aus London über den Kurznachrichtendienst Twitter, ihm sei am 25. Dezember mitgeteilt worden, dass aus Sicht der Sicherheitsdienste seine weitere Anwesenheit in Russland "nicht erwünscht" sei. Da sein Visum nicht verlängert worden sei, könne er nicht nach Russland zurückkehren, wo er weiter eine Wohnung habe. Eine offizielle Erklärung für den Schritt gab es seitens der russischen Behörden nicht.
Der staatlich finanzierte Rundfunksender RFE/RL erklärte, die US-Botschaft habe offiziell Protest gegen die Ausweisung des Journalisten eingelegt. Der frühere Korrespondent der "Financial Times" und des "Wall Street Journal" arbeitete seit vergangenem September in Moskau. Anfang Dezember war er in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist, um über die Proteste der proeuropäischen Opposition gegen die russlandfreundliche Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch zu berichten. Laut einer RFE/RL-Sprecherin begannen anschließend die Probleme.
Das russische Außenministerium kommentierte die Berichte zunächst nicht. Satter ist auch Autor von drei Büchern über Russland und die Sowjetunion. (afp/rtr)