Gaza. US-Nahostgesandter Mitchell ist in Israel angekommen. Seine Mission wird von neuer Gewalt überschattet. In der Nacht zum Mittwoch soll die iraelische Armee nach Augenzeugenberichten Tunnel im Gazastreifen bombardiert haben.
Wegen der neuen Spannungen im Gazastreifen hat der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak seine für Mittwoch geplante Reise in die USA abgesagt. Das teilte ein ranghoher Vertreter des Verteidigungsministeriums mit. Barak wollte ursprünglich am Abend nach einem Treffen mit dem neuen US-Nahostgesandten George Mitchell in Jerusalem nach Washington reisen. Geplant waren unter anderem Gespräche mit seinem US-Kollegen Robert Gates und anderen ranghohen Vertretern der US-Regierung. Regierungschef Ehud Olmert, Barak und Außenministerin Zipi Livni berieten über die Sicherheitslage, wie aus Regierungskreisen verlautete.
US-Nahostgesandter Mitchell in Jerusalem
Mitchell traf derweil wie geplant in Jerusalem ein, wie ein US-Regierungsvertreter mitteilte. Der Gesandte von US-Präsident Barack Obama sollte sich mit führenden israelischen Politikern treffen, um über die Waffenruhe im Gazastreifen zu beraten. Zuvor war Mitchell in Kairo mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak zusammengekommen, bei dem er dazu aufrief, die Waffenruhe auszudehnen und zu stabilisieren. Für Donnerstag waren in Ramallah im Westjordanland ein Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas angesetzt. Außerdem sollte Mitchell Jordanien und Saudi-Arabien besuchen.
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Israel und Palästina - Konflikt ohne Lösung?
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Der Beginn von Mitchells Nahost-Mission am Dienstag wurde von Gewalt überschattet. Nach einem Anschlag in der Nähe des Gazastreifens, bei dem ein israelischer Soldat getötet und drei weitere verletzt worden waren, wurde palästinensischen Ärzten zufolge ein 24-jähriger Palästinenser durch israelische Schüsse getötet. In der Nacht zum Mittwoch griff die israelische Armee nach Augenzeugenberichten Tunnel zwischen dem Gazastreifen und Ägypten an. (afp)