Jerusalem. Nach neuerlichem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert offen mit Vergeltung gedroht. Auf die Raketenangriffe radikaler Palästinenser werde Israel hart reagieren, sagte Olmert. Eines der Geschosse schlug in der Nähe eines Kindergartens ein.

Nach einem neuerlichen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen droht Israel mit militärischer Vergeltung. Palästinenser aus dem Gazastreifen feuerten am Sonntag zwei Raketen auf den Süden Israels ab. Verletzt wurde niemand, obwohl eines der Geschosse nach Polizeiangaben in der Nähe eines Kindergartens einschlug. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sagte im Kabinett, Israel werde nach eigenem Ermessen reagieren.

Wenn Bewohner Südisraels angegriffen würden, werde die israelische Antwort scharf sein, sagte Olmert. Die Hamas übernahm keine Verantwortung für die neuen Angriffe, zu denen sich meist kleinere Gruppen bekannten. Israel hat jedoch angekündigt, die Hamas, die seit Juni 2007 den Gazastreifen regiert, für alle Angriffe aus dem Autonomiegebiet zur Verantwortung zu ziehen.

Jordanien fordert Wiederaufnahme der Friedensgespräche

Militante Palästinenser hatten nach Angaben eines israelischen Militärsprechers bereits am frühen Samstagmorgen eine Rakete auf die Stadt Aschkelon abgefeuert. Sie explodierte in der Luft, verletzt wurde niemand. Israel und die Hamas hatten jeweils einseitig eine Waffenruhe erklärt, die aber bereits mehrfach gebrochen wurde.

Der jordanische König Abdullah II. forderte eine sofortige Wiederaufnahme der Friedensgespräche im Nahost-Konflikt. Nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, George Mitchell, sagte Abdullah am Samstag, auf Grundlage einer Zwei-Staaten-Lösung sollten so bald wie möglich ernsthafte Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern beginnen. Es dürfe keine Zeit verloren werden, sagte der Monarch nach Angaben des Palastes in Amman. Die Verhandlungen sollten auf internationalen Abkommen basieren und auch die arabische Friedensinitiative umfassen, erklärte Abdullah weiter.

Netanjahu bezeichnet Iran als größte Bedrohung

Der aussichtsreichste Kandidat für das Amt des neuen israelischen Ministerpräsidenten, Oppositionsführer Benjamin Netanjahu, bezeichnete den Iran als größte Bedrohung für Israel und die gesamte Menschheit. Sollte er das Amt des Regierungschefs übernehmen, werde er sicherstellen, dass die Regierung in Teheran nicht länger eine atomare Bedrohung darstelle, sagte Netanjahu am Samstag dem Fernsehsender Kanal 2. Der Iran «wird nicht mit einer Atomwaffe bewaffnet sein».

Auch einen Militäreinsatz gegen Teheran schloss Netanjahu nicht aus. Auf die Frage, ob auch eine Offensive zu den Optionen gehöre, sagte Netanjahu: «Dazu gehört alles, was notwendig ist, um diese Aussage wahr werden zu lassen.» Der Iran hat mehrfach erklärt, er wolle nur Atomenergie gewinnen. Netanjahus rechtsgerichteter Likud-Block geht als Favorit in die israelische Parlamentswahl am 10. Februar.

Assad für positiven Dialog mit den USA

Der syrische Präsident Baschar Assad sprach sich für einen positiven Dialog mit den USA nach dem Amtsantritt von Barack Obama aus. Die Gespräche mit Washington sollten auf «gemeinsamen Interessen und gegenseitigem Respekt» basieren, sagte Assad beim Besuch einer Delegation des US-Kongresses in Damaskus am Samstag, wie die amtliche Nachrichtenagentur SANA berichtete. Die Beziehungen beider Staaten hatten sich unter der Regierung von Obamas Vorgänger George W. Bush deutlich verschlechtert. Bush warf Syrien vor, ausländischen Kämpfern den Grenzübertritt in den Irak zu erlauben.

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