Straßburg. Das EU-Parlament hat einem Vorschlag der EU-Kommission zur Neuregelung der Dienstzeiten für Piloten zugestimmt. Die geplante Verordnung sieht eine Verkürzung der maximalen Nachtflugzeiten sowie der gesamten Flugzeit pro Jahr vor. Der Bereitschaftsdienst von Piloten soll auf 16 Stunden begrenzt werden.

Das Europaparlament hat einen Vorschlag der EU-Kommission zur Neuregelung der Dienstzeiten für Piloten gebilligt. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch in Straßburg für die geplante Verordnung, die eine Verkürzung der Nachtflugzeiten um 45 Minuten auf elf Stunden vorsieht. Gleichzeitig soll die erlaubte gesamte Flugzeit von derzeit 1300 auf 1000 Stunden pro Jahr verkürzt werden. Der Bereitschaftsdienst von Piloten soll auf 16 Stunden begrenzt werden.

Als Nachtflugzeiten soll der Neuregelung zufolge künftig die Zeitspanne zwischen 17 Uhr und fünf Uhr morgens gelten. Heute ist dies für die Zeitspanne von 19 Uhr bis vier Uhr morgens der Fall.

Pilotengewerkschaften geht die Neuregelung nicht weit genug

Vor allem Vertreter der Linken und Grünen stimmten gegen die Neuregelung, weil ihnen die Verbesserungen nicht weit genug gingen. Sie hatten unter Berufung auf fünf Gutachten, die für die Kommission erstellt wurden, eine Begrenzung der Nachtflugzeiten auf zehn Stunden gefordert.

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Außerdem kritisieren sie, dass die Bereitschaftsdienste von Piloten nicht als Arbeitszeit eingestuft werden. Auch Pilotengewerkschaften wie in Deutschland Cockpit hatten den Kommissionsvorschlag als unzureichend kritisiert.

Das Europaparlament konnte dem Vorschlag in diesem Fall nur zustimmen oder ihn ablehnen. Es hatte keine Möglichkeiten, die Vorlage nachzubessern. Eine Ablehnung hätte bedeutet, dass die gegenwärtige Regelung bis auf weiteres bestehen bleibt. (afp)