London. Müdigkeit ist nach Ansicht von Piloten die größte Bedrohung für die Flugsicherheit. In einer Umfrage unter britischen Piloten gab jeder zweite an, schon mal im Cockpit eingeschlafen zu sein. Erst am Donnerstag hatte es einen Bericht über ein Flugzeug gegeben, das nur mit Autopilot weitergeflogen war.
Mehr als die Hälfte aller Piloten ist einer Studie zufolge schon einmal im Cockpit
eingeschlafen. Bei einer Umfrage der britischen Pilotenvereinigung Balpa gaben
29 Prozent sogar an, dass der zweite Pilot neben ihnen ebenfalls geschlafen
habe, als sie wieder aufwachten.
49 Prozent von ihnen würden Müdigkeit der Piloten als eine der größten Bedrohungen für die
Flugsicherheit ansehen, teilte die Vereinigung am Freitag in London mit.
Insgesamt wurden 500 Piloten befragt.
EU-Kommission will längere Dienstzeiten für Piloten zulassen
Balpa kämpft derzeit gegen Pläne der EU-Kommission, längere
Flugdienstzeiten und Bereitschaften für Piloten
zuzulassen. Die neuen Regelungen richteten sich nicht nach Erkenntnissen der
Wissenschaft zum Thema Schlaf, sagte Balpa-Generalsekretär Jim McAuslan. Sie
schwächten vielmehr die britischen Sicherheitsstandards.
Am Donnerstag hatte die britische Flugsicherheitsbehörde Civil
Aviation Authority (CAA) von einem Vorfall im August berichtet, bei dem an Bord
einer britischen Passagiermaschine beide übermüdeten Piloten gleichzeitig eingeschlafen waren. Das Flugzeug
flog derweil weiter, gesteuert vom Autopiloten. (dpa)