Sanaa. In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa fielen am Samstag Schüsse auf das Auto von Regierungschef Mohammed Basindawa. Sicherheitskreise bezeichneten den Angriff als lächerlich, das gepanzerte Fahrzeug des Ministerpräsidenten könne selbst einem Panzerfaust-Angriff standhalten.
Der jemenitische Ministerpräsident Mohammed Basindawa ist in der Hauptstadt Sanaa beschossen worden. In ersten Medienberichten war am Samstag von einem Mordanschlag die Rede, den Basindawa dank seines gepanzerten Fahrzeuges unbeschadet überstanden habe.
Die jemenitische Nachrichtenwebsite "Wefaqpress" meldete jedoch am Sonntag, nach der Festnahme der zwei Angreifer habe sich herausgestellt, dass diese "keine politischen Motive" gehabt hätten. Vielmehr hätten sich die Schützen im Verkehr mit einem Fahrer des Konvois von Basindawa angelegt und dann im Streit mehrere Schüsse abgegeben.
Tragen von Schusswaffen ist weit verbreitet
Basindawa gilt als schwacher aber "sauberer" Regierungschef. Im Jemen ist das Tragen von Schusswaffen weit verbreitet. Aus Sicherheitskreisen in der jemenitischen Hauptstadt hieß es, es wäre lächerlich, das gepanzerte Fahrzeug des Regierungschefs mit Handfeuerwaffen anzugreifen. Es sei so ausgetattet, dass die Insassen des Wagens selbst einen Panzerfaust-Angriff überleben würden.
Im Jemen sind mehrere militante Gruppen aktiv, darunter die schiitischen Houthi-Rebellen und die Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel. Am Sonntag sprengten Unbekannte in der Provinz Marib nach Informationen der Nachrichtenwebsite "Mareb Press" eine Öl-Pipeline in die Luft. (dpa)