Düsseldorf. NRW will doppelt so viele syrische Flüchtlinge wie zunächst geplant aufnehmen. So soll nun auch Angehörigen von Flüchtlingen, die bereits in NRW sind, geholfen werden. Das verkündete NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD). Gleichzeitig kritisierte er Bundesinnenminister Friedrich von der CSU scharf.
Nordrhein-Westfalen nimmt rund doppelt so viele syrische Flüchtlinge auf wie ursprünglich geplant. Das Land wolle 1000 weiteren Flüchtlingen den Aufenthalt in NRW ermöglichen, teilte das Innenministerium am Freitagabend in Düsseldorf mit. Angesichts der eskalierenden Situation in Syrien sei das "ein Gebot der Menschlichkeit", erläuterte Ressortchef Ralf Jäger (SPD).
Der Landesinnenminister kritisierte seinen Amtskollegen im Bund, Hans-Peter Friedrich (CSU): "Es ist beschämend, dass der Bundesinnenminister nicht von seiner eigenen Möglichkeit Gebrauch macht, mehr schutzbedürftige Menschen aus Syrien aufzunehmen." Die Bundesregierung hatte sich zur Aufnahme eines Kontingents von insgesamt 5000 Menschen aus dem Bürgerkriegsland bereiterklärt. Bereits bekannt war, dass von diesen Flüchtlingen 1060 nach Nordrhein-Westfalen kommen.
Aufenthalt zunächst auf zwei Jahre befristet
"NRW wird jetzt weiteren schutzbedürftigen Syrern, die Angehörige ersten oder zweiten Grades in NRW haben, den Aufenthalt in NRW ermöglichen", erläuterte das Düsseldorfer Ministerium. Die aufnehmenden Verwandten müssten sich verpflichten, für den Unterhalt ihrer Angehörigen aufzukommen. Die Aufenthaltsgenehmigung werde zunächst auf zwei Jahre befristet und berechtige auch zur Arbeit. (dpa)