Tokio. Japan plant seinen Verteidigungsetat zu erhöhen - so stark, wie seit 22 Jahren nicht mehr. Und das trotz der hohen Staatsverschuldung des Landes. Ein Grund für diesen Schritt soll die Streitigkeit mit China um mehrere unbewohnte Inseln im ostchinesischen Meer sein. Japan ist die am höchsten verschuldete Industrienation der Welt.
Trotz der enormen Staatsverschuldung will Japan seinen Verteidigungsetat so stark erhöhen wie seit 22 Jahren nicht mehr. Er soll 2014 wegen steigender Kosten für Personal und Ausrüstungen um drei Prozent auf umgerechnet 37 Milliarden Euro klettern, kündigte das Verteidigungsministerium am Freitag in Tokio an.
Im laufenden Jahr wurden die Militärausgaben erstmals seit elf Jahren angehoben. Ein Grund dafür sind die Streitigkeit mit China um mehrere unbewohnte Inseln im ostchinesischen Meer.
Nach dem Tsunami und Jahrhundert-Erdbeben 2011 wurden die Löhne im öffentlichen Dienst vorübergehend um 7,8 Prozent gesenkt, um den Wiederaufbau zu finanzieren. Ab kommenden April werden sie wieder angehoben, was Milliarden kostet. Das Militär soll zudem aufgerüstet werden - etwa durch den Kauf von Drohnen und Hubschraubern. Der starke Kursrutsch des Yen macht zudem Waffenimporte teurer.
Japan ist die am höchsten verschuldete Industrienation der Welt. Die Verbindlichkeiten sind mehr als doppelt so hoch wie die jährliche Wirtschaftsleistung. (rtr)