Sydney. Mit seiner neuen Partei will Wikileaks-Gründer Julian Assange in Australien die Regierenden aufmischen. Doch jetzt steckt seine eigene Partei in der Krise. Wenige Wochen nach der Gründung und kurz vor den Parlamentswahlen haben schon sechs prominente Mitglieder der Partei den Rücken gekehrt. Der Streit entzündete sich offenbar an internen Machtkämpfen und heimlichen Absprachen.
Die Partei von Wikileaks-Gründer Julian Assange ist wenige Wochen nach der Gründung und kurz vor den Parlamentswahlen in seiner Heimat Australien zerstritten. Sechs prominente Mitglieder haben der Partei bereits den Rücken gekehrt. Darunter ist die Nummer zwei der Kandidatenliste, Leslie Cannold. "Ich würde meinen Sitz als Unabhängige einnehmen. Mit dieser Partei habe ich nichts mehr zu tun", sagte sie am Mittwoch.
Der Streit entzündete sich an internen Machtkämpfen und heimlichen Absprachen. Außer Cannold warfen fünf weitere prominente Mitglieder das Handtuch. Die Politikerin in spe würde in den Senat einziehen, wenn Assange als Spitzenkandidat der Partei genügend Stimmen bekäme.
Assange könnte das Amt nicht antreten, weil er in der Botschaft Ecuadors in London festsitzt. Er will sich einer Auslieferung nach Schweden entziehen, wo die Polizei wegen angeblicher Sexualdelikte gegen ihn ermittelt. Assange fürchtet auch den Arm der US-Justiz, die ihm nach der Veröffentlichung geheimer Regierungsdokumente auf der Plattform WikiLeaks mit Anklagen gedroht hat.
Cannold warf der Partei, die sich Transparenz und Offenheit auf die Fahnen geschrieben habe, interne Korruption vor. Parteisprecherin Cassie Findlay war für eine Reaktion nicht zu erreichen. (dpa)