Düsseldorf/Duisburg. Etliche Bürger sind nach den Berichten über PFT-belastetes Trinkwasser beunruhigt. Die Stadtwerke Duisburg haben nun angekündigt, den Brunnen in Kaiserswerth schließen, sobald die Lage dort kritisch wird und die Messwerte weiter steigen..

Die Gefahr der Verschmutzung des Duisburger Trinkwassers durch PFT-belastetes Düsseldorfer Grundwasser scheint vorerst gebannt. Die Stadtwerke Duisburg wollen den Trinkwasserbrunnen in Kaiserswerth schließen, sobald die Lage dort kritisch wird. Für den Herbst kündigt der Flughafen Düsseldorf ein Sicherungs- und Sanierungskonzept an. Der Airport gilt als Hauptverursacher der Grundwasserverseuchung, die auf den Einsatz PFT-haltiger Löschschäume zurückgeht.

Enormer öffentlicher Druck bewegte die Akteure am Dienstag zum Handeln. Allein im Düsseldorfer Umweltministerium gingen ungezählte Anrufe beunruhigter Bürger ein. Eine der meistgestellten Fragen: „Sollen wir jetzt Mineralwasser hamstern?“ Die Duisburger Stadtwerke sagen, ihr Trinkwasser sei unbedenklich.

Flughafen als Verursacher kündigt rasche Maßnahmen an

Der Versorger räumt ein, PFT-haltiges Wasser aus dem Kaiserswerther Brunnen zu schöpfen und mit Wasser aus anderen Brunnen zu mischen. Dies habe „betriebliche Gründe und erfolgt so seit über 80 Jahren, unabhängig von der PFT-Belastung“.

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Man sei jedoch „in der Lage“, die derzeitigen PFT-Konzentrationen „effektiv zurückzuhalten“. Sollten größere Giftmengen, wie sie derzeit von B 8n zum Rhein unterwegs sind, in den Brunnen drängen, werde man die Anlage „umgehend außer Betrieb nehmen“. Das aufbereitete Wassergemisch aus Kaiserswerth und drei anderen Brunnen trinken rund 255 000 Duisburger.

Der Flughafen präzisierte gestern erstmals seine Sanierungsbereitschaft. „Selbstverständlich“ sei man „bereit, wirksame Maßnahmen schnellstmöglich umzusetzen“, hieß es. „In den kommenden Wochen“ sollen Untersuchungen nach möglichen weiteren PFT-Quellen abgeschlossen werden. Das Sanierungskonzept sei „bereits weit fortgeschritten“. Ob dafür finanzielle Rückstellungen gebildet wurden, ließ der Flughafen offen.

Die Stadt Düsseldorf bleibt auf Tauchstation. Die Frage, warum sie das öffentliche Baden im PFT-verseuchten Lambertus-See weiterhin duldet und nicht davor warnt, blieb auch gestern unbeantwortet.

Unterdessen wird der Ruf nach medizinischen Untersuchungen langjähriger Seeschwimmer laut. Ein Labor in Bremen bietet solche Tests an. Sie kosten 60 Euro pro Person. Binnen einer Woche bekommen die Betroffenen den Befund.