Berlin/Potsdam. Brandenburgs Innenminister verbietet die Hells-Angels-Gruppierung “Motorcycle Club (MC) Oder City“, Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich erteilt dem “Regionalverband Gremium Motorcycle Club (MC) Sachsen“ das Aus. Hunderte Polizisten durchsuchen Wohnungen und Vereinsheime der Rockergruppen.
Einsatzkräfte der Polizei haben am Mittwochmorgen Wohnungen und Vereinsheime von gerade verbotenen Rockergruppen in Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen durchsucht. Vorausgegangen war ein Verbot der Rockergruppe "Regionalverband Gremium Motorcycle Club (MC) Sachsen" durch das Bundesinnenministerium. In Brandenburg verbot das Innenministerium ebenfalls am Mittwoch die Vereine "Hells Angels Motorcycle Club (MC) Oder City" und dessen Unterorganisation "Oder City Kurmark".
Allein in Berlin und Brandenburg durchsuchten mehr als 650 Beamte insgesamt mehr als 60 Objekte. Im Einsatz waren auch Kräfte der Bundespolizei und der GSG 9. Durchsuchungen gab es auch in Vereinsheimen in Dresden und Chemnitz.
"Schwerwiegende Gefährdung des Rechtsordnung und der öffentlichen Sicherheit"
Das Verbot in Sachsen erfolgte laut Bundesinnenministerium, weil von den Vereinen eine schwerwiegende Gefährdung für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit ausgehe.
Auch interessant
Zu Einzelheiten will sich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Markus Ulbig (CDU), auf einer Pressekonferenz am Nachmittag (14.30 Uhr) in Berlin äußern.
Woidke erklärte in Potsdam zum Hells-Angels-Verbot: "Von dem Verein geht eine schwerwiegende Gefährdung des Rechtsordnung und der öffentlichen Sicherheit aus". Die Rockergruppierung versuche, ihre regionale Vormachtstellung in Brandenburg auszubauen und die Einflussgebiete konkurrierender Gruppierungen zu dezimieren. Dabei sei es am 25. Dezember 2011 in Königs Wusterhausen zu einem versuchten Mord an einem unbeteiligten Jugendlichen gekommen. Den beiden jetzt verbotenen Vereinen in Brandenburg gehören laut brandenburgischem Innenministerium mindestens 31 Mitglieder an. (dpa)