Rauchverbot in NRW soll in einem Jahr auf den Prüfstand
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Düsseldorf. Zoff im Landtag: NRW-Gesundheitsministerin Steffens (Grüne) verteidigte das strenge Nichtraucherschutzgesetz gegen Kritiker. Steffens kündigte gleichzeitig aber an, die Folgen des Gesetzes in einem Jahr zu überprüfen. Sie lässt sich eine Hintertür offen. Die CDU kritiserte grüne “Verbots-Orgien“.
In einer aufgewühlten Debatte im Landtag hielt FDP-Fraktionschef Christian Lindner der grünen Ministerin vor, dass mehr als 70 Prozent der Kneipenwirte drastische Umsatzeinbrüche seit Einführung des Gesetzes am 1. Mai beklagten.
Schon vor der Verschärfung des Gesetzes waren nach FDP-Angaben 80 Prozent der Kneipen rauchfrei. Deshalb sei das strikte Rauchverbot für alle Kneipen nur Ausdruck grüner Ideologie.
"NRW genießt" will Rauchverbot kippen
Steffens begründete die Verschärfung mit dem konsequenten Gesundheitsschutz für Kneipenbesucher, Mitarbeiter und Wirte. „Das höchste Gut der Menschen ist die Gesundheit“, sagte die Ministerin. Die Initiative „NRW genießt“ hat aber 3000 Unterschriften gegen das Gesetz gesammelt und will ein Volksbegehren beantragen, um die Neuregelung zu kippen.
Allerdings müssen für ein neues Verfahren 1,1 Millionen Bürger unterschreiben. Das Gesetz verbietet Raucherkneipen und das Rauchen in Festzelten und auf Brauchtumsveranstaltungen.
"Erst zufrieden, wenn alle mit Birkenstocksandalen herumlaufen"
„Sie sind erst zufrieden, wenn alle mit Birkenstocksandalen herumlaufen“, reizte Wüste die grüne Landtagsfraktion. Der CDU-Abgeordnete Lothar Hegemann legte demagogisch nach und kritisierte, dass die „Neinsager-Partei“ zwar Raucherkneipen schließen, aber Coffee-Shops für Drogen erlauben wolle.
Umsätze in Kneipen sinken laut Gastronomieverband
Abgeordnete von SPD und Grünen lenkten den Blick auf die bundesweit geschätzt 3300 Toten pro Jahr durch das Passivrauchen. Dass sich ausgerechnet der ehemalige NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann an die Spitze der Raucherbewegung gestellt habe, hielt der SPD-Abgeordnete Serdar Yüksel schlicht für einen Skandal.
SPD und Grüne wiesen auch Darstellungen zurück, dass die Gastronomie finanziell unter dem Nichtraucherschutz leide. Dass die Umsätze der Kneipen seit dem 1. Mai in den Keller gerutscht sind, ist für den Gastronomieverband Dehoga aber unabweisbar.
Demo gegen Rauchverbot
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Kritik am Rauchverbot auch von den Piraten
Für die Piratenpartei ist das Nichtraucherschutz in NRW ein „Spaltungsgesetz“, weil es Raucher und Nichtraucher trenne. Der Piraten-Abgeordnete Dietmar Schulz verwies auf teilweise tumultartige Szenen wegen des Lärms vor Kneipentüren. „Dafür wird es bei der nächsten Kommunalwahl 2014 die Quittung geben.“ Gesundheitsministerin Steffens blieb gelassen: „Die große Mehrheit der Bürger steht zum verschärften Nichtraucherschutz.“
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