Essen. . Die Hochwasserkatastrophe im Osten der Republik hat auch massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr: ICE-Züge zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin müssen weiträumig umgeleitet werden, es kommt zu Zugausfällen und mehrstündigen Verspätungen. Wir lange dies anhalten wird, ist noch unklar.

Die Flutkatastrophe in Ostdeutschland beeinträchtigt massiv den Bahnverkehr zwischen der Bundeshauptstadt und dem Süden und Westen des Landes. Nach dem Bruch eines Deichs bei Fischbek in Sachsen-Anhalt auf 50 Metern ist die Eisenbahnbrücke unpassierbar. ICE-Züge zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet und Berlin und München werden großräumig umgeleitet.

Sie erreichen ihre Ziele nur mit mehreren Stunden Verspätung oder fallen ganz aus. Die Dauer der Streckensperrung ist unklar. Die Brücke muss auf ihre Standfestigkeit untersucht werden.

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Der Deichbruch bei Fischbek ist nur einer der Krisenherde an der Flut-Front. Die mächtige Elbe-Welle bewegt sich schnell nach Norden. Teilweise wurden Pegelstände gemessen, wie es sie seit 1855 nicht mehr gab. Die Altstadt Lauenburgs musste ebenso evakuiert werden wie die Altstadt von Hitzacker. Weiter südlich, in Magdeburg, geht der Pegelstand wieder zurück. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war gestern zum zweiten Mal im Katastrophengebiet. Sie besuchte Wittenberge.

Die deutsche Binnenschifffahrt rechnet mit wirtschaftlichen Schäden in Millionenhöhe. Teilweise liegen die Schiffe seit einer Woche still.

Spendenaufkommen bleibt gering

Gleichzeitig scheint es den Deutschen an Hilfsbereitschaft zu fehlen. Das Spendenaufkommen ist niederschmetternd gering. So verzeichnete allein das DRK bei der vergleichbaren Elbeflut 2002 140 Millionen Euro Hilfsgelder.

Dem stehen bisher nur eine Million Euro gegenüber. Ähnliches berichten andere Verbände. Das Geld wird aber dringend gebraucht – nicht nur für akute Hilfe, sondern auch für langfristige Unterstützung Einzelner, die wiederholt vor dem Nichts stehen.