Berlin. . Der Bundesrechnungshof macht dem Verteidigungsministerium schwere Vorwürfe wegen des Debakels mit der Drohne Euro Hawk. Der Tenor: Es habe sich viel zu spät gekümmert.

Der Bundesrechnungshof hat dem Verteidigungsministerium in der „Euro Hawk“-Affäre schwere Vorwürfe gemacht. Das Ministerium und das zuständige Bundesamt hätten es versäumt, sich vor dem Vertragsabschluss für das milliardenschwere Drohnenprojekt im Januar 2007 ein eigenes Bild über die Erfolgsaussichten für eine Zulassung zu machen – so steht es es in einem Bericht des Rechnungshofes an den Haushaltsausschuss des Bundestags.

„Im Frühjahr 2009, spätestens im Jahr 2011, hätte die Leitung des Bundesverteidigungsministeriums informiert und das Projekt insgesamt bewertet werden müssen“, heißt es im Anschreiben zu dem 33-seitigen Bericht.

Dies sei aber erst ab Anfang 2012 geschehen. Damals sei der für Rüstung zuständige Staatssekretär darüber unterrichtet worden, dass die Musterzulassung zwischen 250 und 600 Millionen Euro zusätzliche Ausgaben verursachen könne – und das, ohne dass die Musterzulassung gewährleistet sei. (dpa)