Seoul. Er soll nordkoreafeindliche Literatur bei sich gehabt haben, als er im November 2012 als Tourist einreiste. Deshalb hat ihn das kommunistische Nordkorea wegen angeblicher Umsturzversuche zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Jetzt ist der US-Bürger Kenneth Bae in ein Spezialgefängnis verlegt worden.

Nach seiner Verurteilung im kommunistischen Nordkorea zu 15 Jahren Zwangsarbeit ist ein US-Bürger nach offiziellen Angaben in ein Sondergefängnis verlegt worden. Der Amerikaner Pae Jun Ho - der in den USA Kenneth Bae genannt wird - habe "sein Leben im Spezialgefängnis begonnen", berichteten die Staatsmedien am Mittwoch, ohne Details zu nennen.

Das Oberste Gericht des Landes hatte den 44 Jahre alten Amerikaner koreanischer Herkunft Ende April angeblicher Umsturzversuche für schuldig befunden.

Die Verurteilung kam inmitten der schweren politischen Krise in den Beziehungen zwischen Washington und Pjöngjang wegen des nordkoreanischen Atomprogramms.

Festnahme wegen nordkoreafeindlicher Literatur

Nordkorea hatte Spekulationen zurückgewiesen, Bae als Verhandlungskarte benutzen zu wollen. In den vergangenen Jahren hatte es wiederholt Festnahmen von US-Bürgern in dem Land gegeben. Sie wurden nach Vermittlung durch hochrangige US-Gesandte wieder freigelassen.

Bae, der in China ein Reisebüro hat und als Missionar ausgebildet worden sein soll, war im November 2012 bei der Einreise als Tourist in Rason im Norden von Nordkorea festgenommen worden. Nach Angaben Pjöngjangs hatte er nordkoreafeindliche Literatur bei sich gehabt. (dpa)