Berlin. Bundespolitiker sorgen sich nach dem Tod eines deutschen Soldaten in Afghanistan um die Sicherheit der Truppen. Die Gefahr für deutsche Soldaten werde noch weiter zunehmen, warnt Grünen-Verteidigungsexperte Omid Nouripour. Der Abzug sei “das gefährlichste, was die Bundeswehr je gemacht hat“.
Nach dem ersten Tod eines deutschen Soldaten in Afghanistan seit knapp zwei Jahren haben sich Bundespolitiker besorgt über die Sicherheit der Truppen am Hindukusch geäußert. "Die schrecklichen Ereignisse zeigen, wie gefährlich die Situation in Afghanistan weiterhin ist", sagte der Grünen-Verteidigungsexperte Omid Nouripour der Zeitung "Die Welt".
Bis zur vollständigen Übergabe der Sicherheitsverantwortung von den internationalen Streitkräften an die afghanischen Sicherheitskräfte Ende 2014 werde die Gefahr für deutsche Soldaten eher noch zunehmen, warnte Nouripour. Deshalb halte er den Abzug aus Afghanistan für "das schwierigste und gefährlichste, was die Bundeswehr je gemacht hat".
Zwar sei Afghanistan rein statistisch in den vergangenen zwei Jahren sicherer geworden, sagte der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold der "Welt". Mit Blick auf den jüngsten Angriff von Aufständischen im Norden des Landes, bei dem am Samstag ein Soldat der Elitetruppe KSK getötet und ein weiterer Bundeswehrsoldat verletzt worden waren, sei eine solche Statistik aber relativ.
Blutigster Tag seit August 2012
Insgesamt wurden am Samstag acht Soldaten der NATO-Truppe ISAF getötet, womit es der blutigste Tag für die internationalen Truppen seit August 2012 war.
CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe warnte jedoch vor Veränderungen beim Afghanistan-Einsatz. "Bei aller Erschütterung über den Tod des Soldaten bleibt es richtig, die internationale Gemeinschaft und Afghanistan auch weiterhin wie geplant zu unterstützen", sagte er der "Welt". Nach Ansicht des ebenfalls von der Zeitung befragten FDP-Verteidigungspolitikers Burkhardt Müller-Sönksen muss die Sicherheit der deutschen Soldaten gleichwohl "bis zur letzten Minute gewährleistet sein". (afp)