München. . Bei der Verlosung der festen Presseplätze für den NSU-Prozess wird der frühere SPD-Spitzenpolitiker Hans-Jochen Vogel als Zeuge anwesend sein. Das teilte das Münchner Oberlandesgericht am Donnerstag mit. Die Lose werden am kommenden Montag gezogen. Das erste Vergabeverfahren war gekippt worden.
Nach der Panne im ersten Akkreditierungsverfahren des NSU-Prozesses geht das Oberlandesgericht München geht nun offenbar auf Nummer sicher: Um bei der Vergabe der Presseplätze nichts mehr falsch zu machen, soll der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt, Hans-Jochen Vogel, an der Verlosung als Beobachter teilnehmen. Vogel ist Wunschkandidat des Münchener Notars Prof. Dieter Mayer unter dessen Aufsicht, die 50 Presseplätze am Montag vergeben werden.
Bei der Verlosung muss – wie durch das Gericht festgelegt wurde - jede der drei Mediengruppen für sich ausgelost werden. Berücksichtigt werden dabei drei Gruppen, die sich aufteilen auf ausländische Nachrichtenagenturen (fünf Plätze), deutsche Medien mit Sitz im Ausland und ausländische Medien (zehn Plätze) und deutsche Medien (35 Plätze).
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Bei dem ersten Verfahren hatte es heftige Kritik vor allem von türkischen Medien gegeben, weil die Plätze nach dem Windhund-Prinzip reserviert wurden und türkische Journalisten leer ausgegangen waren. Unter den Opfern der mutmaßlichen Terrorgruppe NSU sind zehn türkische Kleinunternehmer.