Berlin. Im Bundespräsidialamt ist eine mutmaßliche Briefbombe abgefangen worden. Der verdächtige Brief an Bundespräsident Joachim Gauck sei von Fachleuten im Park von Schloss Bellevue kontrolliert gesprengt worden, sagte ein Sprecher in Berlin. Nach einer ersten Einschätzung habe eine konkrete Gefahr bestanden.
Im Bundespräsidialamt ist am Freitag ein sprengstoffverdächtiger Brief entdeckt worden. Wie ein Sprecher des Amtes mitteilte, wurde der Brief im Park von Schloss Bellevue von einer Spezialeinheit der Bundespolizei kontrolliert gesprengt.
Bundespräsident Joachim Gauck hielt sich zu der Zeit nicht in seinem Berliner Amtssitz auf. Nach Informationen der "Welt" soll der Brief ein hochexplosives Selbstlaborat enthalten haben.
Bundeskriminalamt hat angeblich sprengfähiges Material bestätigt
Weiter berichtet die "Welt" mit Verweis auf Sicherheitskreise, dass in dem Brief die Substanz HMTD enthalten sei. Um 10.48 Uhr habe es eine erste Meldung gegeben. Die Bestätigung, dass es sich tatsächlich um sprengfähiges Material gehandelt habe, habe das Bundeskriminalamt (BKA) um 13.05 Uhr verschickt. Das BKA sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass der Inhalt des Briefes noch unklar sei.
Das ARD-Hauptstadtstudio berichtet, der Brief sei bei einer Routinekontrolle in der Poststelle aufgefallen. Ein Sprecher von Joachim Gauch bestätigte, dass alle Mitarbeiter in einer per E-Mail verschickten Hausmitteilung zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen worden seien. Dies gelte insbesondere für Mitarbeiter, die mit der Bearbeitung von Post zu tun hätten.
Die US-Behörden hatten erst vor zwei Tagen einen an Präsident Barack Obama adressierten Brief mit der tödlichen Substanz Rizin abgefangen. (dpa/rtr/afp)