Berlin. Hans-Dietrich Genscher hat vor dem Verkauf deutscher Panzer nach Saudi-Arabien gewarnt. Der FDP-Politiker und frühere Bundesaußenminister riet in einem Interview zur Zurückhaltung. Schließlich wisse man nicht, ob die Panzer gegen Oppositionelle eingesetzt würden.

Der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher ist gegen eine Lieferung deutscher "Leopard"-Panzer an Saudi-Arabien. Die Region sei ein Spannungsgebiet, sagte er dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".

"Zudem muss man sich fragen, ob mit einem Waffensystem die Entwicklung demokratischer Strukturen behindert werden kann." Panzer könnten gegen die Opposition eingesetzt werden.

Medienberichten zufolge will Saudi-Arabien bis zu 270 "Leopard"-Panzer von Deutschland kaufen. Die Bundesregierung gibt keine Auskunft über geplante Rüstungsexportgeschäfte.

Auch Waffenlieferungen an die Rebellen in Syrien sieht Genscher kritisch. "Ich rate zur Zurückhaltung, weil man nicht weiß, bei wem diese Waffen am Ende landen und wie sie verwendet werden", sagte er.

Waffenexporte müssten schrittweise reduziert werden, um die weltweite Sicherheit zu fördern. "Es besteht die Gefahr, durch eine Überflutung aller Erdteile mit Waffen Konfliktparteien geradezu in eine Auseinandersetzung hineinzuzwingen." (dpa)