Johannesburg. Die Genesung von Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela macht weiter Fortschritte. Der 94-Jährige, der an einer Lungenentzündung leidet, könne inzwischen wieder unbeschwert atmen, heißt in einer am Samstag in Pretoria veröffentlichten Mitteilung des Präsidialamtes.
Nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus wegen einer erneuten Lungenentzündung ist Südafrikas Ex-Präsident Nelson Mandela nach Angaben seiner Ärzte auf dem Weg der Besserung. Wegen der Lungenentzündung habe Mandela einen sogenannten Pleuraerguss gehabt, den seine Ärzte aufgelöst hätten, teilte am Samstag das südafrikanische Präsidialamt mit.
Nun sei die Ikone der Anti-Apartheidsbewegung wieder "in der Lage, ohne Schwierigkeiten zu atmen". Der 94-jährige Mandela "reagiert weiter auf die Behandlung und es geht ihm gut", hieß es in der Mitteilung.
Lungenentzündungen können sich - wie in Mandelas Fall - durch die Ansammlung von Flüssigkeit zwischen den beiden Blätter des Rippenfells, in der Fachsprache Pleura genannt, verkomplizieren. Da der Erguss die Lungenflügel zusammenstaucht, wird die Atmung deutlich erschwert.
Die angestaute Flüssigkeit wird daher mit einer Nadel abgelassen, so dass sich die Lungen wieder voll entfalten können.
Bereits Anfang des Monats war Mandela kurzzeitig für Routine-Untersuchungen in ein Krankenhaus in Pretoria gebracht worden. Im Dezember vergangenen Jahres hatte er sich schon einmal wegen einer Lungenentzündung behandeln lassen müssen. Während des 18-tägigen Klinikaufenthaltes wurden bei Mandela außerdem mehrere Gallensteine entfernt.
Wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheid-Regime verbrachte Mandela 27 Jahre im Gefängnis. Wegen der Haftbedingungen wurde er 1988 mit einer Tuberkulose ins Krankenhaus eingeliefert, wo er sechs Wochen lang behandelt wurde. Erst 1990 wurde Mandela aus der Haft entlassen.
1993 bekam er den Friedensnobelpreis. Von 1994 bis 1999 war Mandela der erste schwarze Präsident Südafrikas. Danach wurde er immer gebrechlicher. 2004 zog er sich endgültig aus der Politik zurück. (afp/dpa)