Berlin. Deutschland wird in diesem Jahr mindestens 5000 weitere syrische Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen. Dies kündigte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Mittwoch in Berlin an. Kriterium für die Aufnahme soll eine “besondere Schutzbedürftigkeit“ sein.
Angesichts der dramatischen Lage in den Lagern für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge will die Bundesregierung in den kommenden Monaten 5000 schutzbedürftige Menschen zusätzlich aufnehmen.
Wie Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Mittwoch in Berlin sagte, sollen spätestens ab Juni etwa 3000 Flüchtlinge vorübergehend nach Deutschland kommen, 2000 weitere Menschen können im Herbst einreisen. Die Situation in Syrien werde "zunehmend schwierig", sagte Friedrich. "Wir wollen jetzt schnell handeln."
Flüchtlinge werden ausgewählt
Nach den Angaben des Innenministers soll in Kürze eine Delegation Flüchtlingslager in syrischen Nachbarländern besuchen, um dort die Flüchtlinge auszuwählen. Als besonders schutzbedürftig nannte Friedrich kinderreiche Familien sowie Kinder, die ohne Begleitung Erwachsener in einem Flüchtlingslager leben.
Er gehe zudem davon aus, dass unter den aufgenommenen Flüchtlingen auch viele Christen sein würden, da auf ihnen in Syrien "ein besonderer Verfolgungsdruck lastet". Eine Rolle spielen werde auch der Aspekt, ob Flüchtlinge in Deutschland schon Verwandte hätten, sagte Friedrich.
Rund 8000 Asylbewerber in 14 Monaten aufgenommen
Der Innenminister verwies darauf, dass Deutschland in den vergangenen 14 Monaten bereits etwa 8000 Asylbewerber aus Syrien aufgenommen habe. Er gehe davon aus, dass diese Zahl in den kommenden Monaten weiter steigen werde.
Friedrich äußerte zudem die Erwartung, dass auch andere EU-Staaten sich zur Aufnahme syrischer Flüchtlinge bereit erklärten. "Ich hoffe, dass wir da einmal mehr Eisbrecher sind", sagte er. Er kündigte an, die Bundesregierung werde bei der EU finanzielle Unterstützung für die Aufnahme der Flüchtlinge beantragen. (AFP/dpa)