Düsseldorf. .

Die Apothekerverbände fürchten um die 2000 Ausbildungsplätze für Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) in Nordrhein-Westfalen: Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) will die Landeszuschüsse für die dreijährige Ausbildung ab 2013 schrittweise auslaufen lassen.

CDU-Oppositionschef Karl-Josef Laumann läuft Sturm. „Einerseits streicht NRW die Studiengebühren, sodass ein Apotheker kostenlos studieren kann. Gleichzeitig sollen PTA-Lehrlinge ihre Ausbildung selbst bezahlen. Das ist doppelzüngig“, sagte der Vorsitzende der Landtagsfraktion der Union dieser Zeitung.

500.000 Euro aus Landesmitteln

Hintergrund des Streits: Derzeit erhalten die landesweit 16 Lehranstalten für die PTA-Ausbildung insgesamt 500.000 Euro Landesförderung. Heute muss ein Auszubildender 120 Euro monatlich zahlen – künftig steigt der Beitrag auf 193 Euro, wenn das Land die 73 Euro Zuschuss pro Monat streichen sollte. Träger der Einrichtungen sind in der Regel die Städte und die Landkreise.

Das Ministerium verweist auf die angespannte Haushaltslage und die Tatsache, dass auch andere Gesundheitsberufe (Hebammen, Physiotherapie, Logo-, Ergotherapie) keine Ausbildungsförderung des Landes erhalten. Eine Verlagerung der PTA-Ausbildung in die Berufskollegs lehnt Rot-Grün bisher ab. Schließlich müsste das Land in diesem Fall für die vollen Kosten aufkommen.

Apotheker warnen vor Fachkräftemangel

Während die Apothekerkammern um die Existenz der PTA-Schulen im Lande fürchten, hält das Ministerium die Ängste für unbegründet. Würden die Apo­theken die bisherige Landesförderung übernehmen, ergäbe sich laut Ministerium pro Apotheke eine maximale Zusatzbelastung von 24 Euro im Monat.

In einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) fordern die Apothekerkammern eine Übernahme der Ausbildung ins duale System. Gleichzeitig warnen die Apotheker vor Engpässen bei Fachkräften. CDU-Mann Laumann sieht besonders schwerwiegende Folgen für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum.

PTA-Schulen gibt es zurzeit in Dortmund, Hagen, Hamm, Olsberg, Siegen, Paderborn, Duisburg, Essen, Krefeld, Solingen, Baesweiler, Bonn, Köln, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen und Münster.