Auschwitz. . Holocaust-Überlebende, Politiker und Jugendliche haben am Sonntag in Auschwitz der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. „Auschwitz ist der schrecklichste Ort in der Geschichte der Menschheit“, sagte der israelische Botschafter in Polen, Zvi Raf-Ner, vor der so genannten Todeswand. Auch Schüler aus NRW waren dabei.
NRW-Schulministerin und Vize-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat an der Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus in Auschwitz teilgenommen. Vor der so genannten Todeswand von Auschwitz, an der zahlreiche Widerstandskämpfer hingerichtet worden waren, legte sie einen Kranz nieder. Zu der Feier waren außer Überlebenden und Politikern auch Schüler aus Nordrhein-Westfalen gekommen.
Löhrmann hatte die etwa 70 Jugendlichen aus Krefeld, Nettetal und Kerpen zuvor bei ihren Besuchen in Auschwitz-Birkenau und dem Treffen mit einem ehemaligen Häftling begleitet. „Auschwitz wird nie eine Klassenfahrt wie jede andere sein“, sagte sie und zeigte sich beeindruckt von der Vorbereitung und der Ernsthaftigkeit der Jugendlichen, die sich zum Teil auch in ihren Heimatorten für eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus engagieren.
Auschwitz war das größte der nationalsozialistischen Vernichtungslager. Bis Soldaten der Roten Armee das Lager am 27. Januar 1945 befreiten, wurden dort 1,3 Millionen Menschen ermordet. Die meisten der Opfer waren Juden.
Deutschland hat nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine immerwährende Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus. Dies müsse von Generation zu Generation immer wieder deutlich gemacht werden, sagte Merkel am Samstag in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. „Die Shoa war etwas, was einen vollkommen fassungslos macht, auch im Rückblick: Dass Menschen, einfach weil sie Juden waren, vernichtet werden sollten“, sagte die Bundeskanzlerin.
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Mittwoch Gedenken im Bundestag
Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus war 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog proklamiert worden. Wenige Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges, war das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit worden.
Weil der Gedenktag in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, ist die traditionelle Gedenkstunde des Bundestages auf den kommenden Mittwoch verschoben worden. Als Rednerin wird im Plenarsaal die Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron erwartet.